Das Festival der Göttlichen Mutter: Die „neun Nächte“ der Devi, die jedes Jahr im Herbst zelebriert werden, zählen in Indien zu den wichtigsten spirituellen Feierlichkeiten.
Navaratri (Sanksrit für „neun Nächte“) ist ein indisches Fest, das Devi, dem weiblichen Aspekt Gottes, gewidmet ist. Es handelt sich hierbei um neun Nächte (und zehn Tage), die der Verehrung der Göttin in ihren verschiedenen Formen dienen.
Den Hintergrund des Festes bildet der Glaube, dass man das formlose Göttliche nur durch die Welt der Formen kennenlernen kann.
Navaratri gehört zu den wichtigsten spirituellen Festen Indiens und hat besonders in Bengalen in Form der Durga-Puja (Verehrung der Göttin Durga) für Hindus eine große Bedeutung. In Kolkata, der Stadt der Göttin Kali, werden zu diesem Zweck riesige, wunderschöne Durga-Figuren angefertigt, aufgestellt und verehrt, die dann in der neunten Nacht in einer Prozession durch die Stadt getragen und in der Ganga versenkt werden. Die Versenkungszeremonie markiert das Ende des jährlichen Besuchs der Göttin, die nun zu ihrem Gatten Shiva auf den Berg Kailash zurückkehrt. Während des Festes wird viel getanzt, gegessen und gefeiert, und man spürt die kraftvolle Energie Durgas überall.
Wie und mit welcher Bedeutung gefeiert wird
Navaratri wird zweimal im Jahr gefeiert: einmal in kleinerem Rahmen im Frühling während des zunehmenden Mondes des Mondmonats Chaitra, und einmal im Herbst während des Mondmonats Ashwin. Letzteres, auch Sharada-Navaratri genannt, sind die Haupt-Navaratri.
Während Navaratri werden insbesondere drei Aspekte der Göttin verehrt: Durga, ihre zerstörerische Form, Lakshmi, die Energie des Wohlstands, und Sarasvati, die für Weisheit, Kreativität und Wissen steht. Am zehnten Tag, dem so genannten Vijayadashami („zehnter Tag des Sieges“) oder Dashahara (oft als Dussehra wiedergegeben), feiert man den Triumph des Lichts über die Dunkelheit. Während jeder der neun Nächte wird auch noch ein Subaspekt der Göttin gefeiert, so z.B. Shailaputri, die für Tatkraft und Vitalität steht, in der ersten Nacht, oder Kalratri, Durgas wildeste Form, in der siebten Nacht.
Den Hintergrund des Festes bildet der Glaube, dass man das formlose Göttliche nur durch die Welt der Formen kennenlernen kann. Daher sagt man auch, dass wir Shiva, den männlichen Aspekt Gottes, welcher reines Bewusstsein symbolisiert, nur durch Shakti kennenlernen können.
Die Abfolge der Feierlichkeiten
Praktisch gesehen, geht es in den ersten drei Nächten des […]