Die bekannte Fernseh-Schauspielerin Michaela May über ihr kürzlich erschienenes Yogabuch, OM-freien Yoga und die Frage, wie viel Hintergrund die Yogapraxis braucht
»Yoga kann man in jedem Alter anfangen. Ob Junior oder Senior – für Yoga ist es selten zu früh, aber nie zu spät«, sagt Michaela May. Für die beliebte 55jährige Schauspielerin, die vielen u.a. als Kommissarin Jo Obermeier aus der TV-Serie „Polizeiruf 110“ bekannt ist, ist Yoga die Wurzel ihrer Kraft. Seit über 15 Jahren schöpft sie aus dem Yoga vor allem die gesundheitlichen Aspekte, die ihr neue Kraft und Kreativität für den anstrengenden Schauspielerberuf geben.
Doris Iding: Wie würden Sie sich dem Leser in ein paar Sätzen vorstellen?
Michaela May: Ich bin eine Frau über 50, bin Vollblutfrau und Mutter von zwei erwachsenen Töchtern. Außerdem bin ich seit über 40 Jahren als Schauspielerin tätig. Ich bin zum 2. Mal verheiratet, weil ich mich vor fünf Jahren verliebt habe und dadurch bedingt einen neuen Lebensweg eingeschlagen habe. Alles in allem kann ich sagen: Ich bin heute ein glücklicher Mensch!
D.I.: Was verstehen Sie unter Vollblutfrau?
M.M.: Damit meine ich all das, was eine Frau ausmacht. Ich genieße all die Vorteile, die es hat, Frau zu sein. Deshalb muss ich auch nicht sagen: Ich muss mir jetzt männliche Attribute aneignen, ich muss härter werden etc., um mich im Leben durchsetzen zu können. Ich genieße das Frausein und verdränge es nicht. Ich könnte mir nicht vorstellen, ein Mann zu sein.
D.I.: Das ist schön. Das hört man ja auch selten heutzutage, dass Frauen wirklich stolz darauf sind, Frau zu sein.
M.M.: Ja, Frau sein beinhaltet ja auch eine Vielzahl von Möglichkeiten. Wir sind gebärfähig. Dadurch besitzen wir Frauen auch eine ganz andere Schmerzfähigkeit, haben einen sehr sensiblen Bezug zu unserem Körper und können auch viel offener mit unseren Ängsten umgehen als Männer.
D.I.: Dass Sie das Leben genießen können wird an dem Yogabuch offensichtlich, dass Sie mit der Münchner Yogalehrerin Eva Schwarz zusammen geschrieben haben. Das Buch ist ausgesprochen fröhlich. Wie sind Sie zum Yoga gekommen?
M.M.: Zum Yoga bin ich über eine Bekannte gekommen. Sie war eher ein trister Mensch und wirkte sehr niedergeschlagen. Irgendwann habe ich sie zufällig beim Einkaufen getroffen. Sie stand aufrecht da, strahlte mich […]