Ohne Quecksilber keine Siddha-Medizin? Über die traditionelle Verwendung des Metalls bei den Siddhars und die Hintergründe dieser Praktiken.
Ein Arzt soll der Sohn eines Alchemisten sein“, so lautet ein Sprichwort in der Siddha-Medizin. Die weniger bekannte Schwester des Ayurveda ist vor allem in Südindien zu finden. Während mehrerer Forschungsaufenthalte konnte ich mich mit Heilern und Ärzten dieser alten Tradition austauschen und ihnen über die Schulter schauen. Dabei wurde mir klar: Neben vielen Heilpflanzen zählen in der Siddha-Medizin auch Edelsteine, Minerale und Metalle zu den wichtigen therapeutischen Inhaltsstoffen – allen voran Quecksilber.
In der Tat ist die medizinische Verwendung von Quecksilber aus zahlreichen kulturellen Kontexten bekannt: vom antiken Griechenland über Persien, Arabien, China und Indien. In Europa wurde Quecksilber ab dem 16. Jahrhundert vor allem zur Behandlung von Syphilis genutzt, kam jedoch bald in Verruf. Was viele nicht wissen: Auch im Ayurveda ist Quecksilber traditionell eine geschätzte therapeutische Substanz. Das Wissen um die Nutzung von Quecksilber, aber auch anderer Metalle und Mineralien wurde vor allem tantrischen und alchemistischen Traditionen entliehen. Heute spielt Quecksilber im Ayurveda allerdings eine untergeordnete Rolle.
Quecksilber in der Anwendung
Tatsächlich wird Quecksilber heute eher als Schadstoff und als Bedrohung für Gesundheit und Umwelt angesehen. Denn obwohl das Mineral auch natürlich vorkommt, schaden Quecksilberemissionen durch industrielle Nutzung der Umwelt – und diese sind in den letzten Jahrzehnten dramatisch angestiegen.
Einige medizinische Anwendungen gibt es dennoch bis heute: Quecksilber wird z.B. in Amalgam-Zahnfüllungen verwendet. Höchst umstritten ist auch seine Nutzung in bestimmten Impfstoffen als Konservierungsmittel: Manche Studien bringen diese Praktik mit autismusbedingten Störungen bei Kindern in Verbindung, während andere einen solchen Zusammenhang verneinen.1
Quecksilber ist nicht gleich QuecksilberQuecksilber kommt in verschiedenen anorganischen und organischen chemischen Verbindungen vor. Am bekanntesten ist das elementare, also „reine“, metallische Quecksilber (Hg). Dieses faszinierende Element scheint Aspekte von Wasser und Metall zu vereinen, da es glänzend, flüssig und dennoch schwer ist. Eine anorganische Verbindung, das Quecksilbersulfid (HgS), meist von intensiver leuchtend roter Farbe, ist weithin als Zinnober bekannt. Es wurde früher zermahlen und als Pigment zum Färben von Gemälden oder Schmuck eingesetzt. Industrielle Emissionen von Quecksilber in die Umwelt, insbesondere in […]
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Du hast bereits ein YOGA AKTUELL Plus Digital-Abo? Bitte melde dich hier an. Vorheriger Artikel Nächster Artikel ![]() Roman Sieler Dr. Roman Sieler hat 2011 am Südasien-Institut der Universität Heidelberg nach Forschungen in Südindien über die Siddha-Medizin promoviert. Nach Anstellungen an Universitäten in Indien, Heidelberg und Tübingen und weiterführenden Studien zur indischen Medizin ist er mittlerweile angehender Heilpraktiker.
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