Der Reisejournalist Andreas Altmann hat ein Buch über das geschrieben, was auch Buddha selbst seinen Schülern geraten hat: „Triffst Du Buddha, töte ihn!“ Was er darunter versteht, erklärt Altmann im YOGA-AKTUELL-Interview.
Der Autor und Reisejournalist Andreas Altmann schreibt Sätze, für die es sich zu leben lohnt. Tiefsinnig, humorvoll, frech und gnadenlos ehrlich beschreibt er die Welt und die Erfahrungen, die er darin macht. In seinem Buch „Triffst Du Buddha, töte ihn!“ vermittelt er seinen Blick auf den Buddhismus. Was ihn besonders am Buddhismus inspiriert und wie er idiotensicher meditiert, erfährst du hier.
Beim ZaZen geht es mir wie den meisten: Es gibt Arschtage, da komme ich nicht rein, bin genervt und hochgradig nervös, und es gibt die herrlichen Minuten, in denen ich selig schwebe, versöhnt bin, leicht bin, nicht schon wieder an der Menschheit verzweifle.
YOGA AKTUELL: Kannst du dich dem Leser bitte in drei Sätzen vorstellen – besonders hinsichtlich der Idee, das Buch „Triffst Du Buddha, töte ihn!“ zu schreiben.
Andreas Altmann: Der erste Satz: Hier wird eine hehre Antwort erwartet. Zweiter Satz: Die habe ich nicht. Dritter Satz: Ich muss Geld verdienen.
Du hast geschrieben, dass dir der Buddhismus ein Anliegen sei. Was genau fasziniert dich an ihm?
Na ja, „Anliegen“, das ist mir zu pompös, so steht es auch nicht im Buch. Ich mag den Buddhismus, aus verschiedenen Gründen. Der wichtigste: Kein Herrgott tritt auf, und niemand muss ihm zuliebe in den Himmel winseln. Der zweitwichtigste: Er mahnt zu Mitgefühl. Drittens: Übernimm Verantwortung für dein Leben, sprich, hör auf zu greinen und nach Sündenböcken zu suchen.
Was mir gut gefallen hat, ist, dass du den Buddhismus nicht glorifizierst, sondern im Buch auch aufführst, wo er blutige Spuren hinterlassen hat – und das sind nicht wenige. Was stört dich am Buddhismus – oder gibt es sogar etwas, was dich an ihm abstößt?
Warum denn glorifizieren? Der Buddhismus – wie jede andere Idee auf Erden auch – ist via Menschen in die Welt gekommen. Und alles, radikal alles, darf, nein, muss kritisiert werden. Sonst landen wir im großen Gatter der Schafe, wo der große Haufen schon hurtig blökt … seit Jahrtausenden – unbelehrbar von aller Vernunft – blökt.
Du beschreibst in dem Buch, dass du auf der Suche nach einer Technik […]