Ein Interview mit Patrick Broome über Credo und Praxis des Paradiesvogels unter den Yoga-Stilen.
Jivamukti Yoga ist hip. Über keine Yogarichtung wird international so viel in den Medien berichtet wie über den 1986 von den Amerikanern Sharon Gannon und David Life entwickelten Jivamukti Yoga. Auch in Deutschland rühmt das Münchner Jivamukti Center sich damit, dass in zahlreichen Magazinen über sie berichtet wird: Elle, Stern, Fokus, Brigitte usw. zählen zu den Blättern, die ein Auge auf diese Yogarichtung geworfen hat, die die Befreiung der Seele anstrebt. Neben Trendsettern öffnen sich langsam aber sicher nun auch die konservativeren deutschen Yogainstitutionen für das kleine bunte Center in München und werden inspiriert von einem frischen Yogawind.
YOGA AKTUELL: Was genau heißt Jivamukti?
Patrick Broome: Jivamukti besteht aus den beiden Sanskritwörtern jiva und mukti. Jiva steht für die individuelle Seele, und mukti heißt die Befreiung. Jivamukti heißt: Die befreite Seele, die frei ist, obwohl sie noch in einem Körper steckt. Jivanmukta ist ein Begriff, über den Sivananda das erste Mal geschrieben hat, der ohne Zweifel ein solcher Erlöster war.
Hast du persönlich einen Jivanmukta kennengelernt?
Nein, aber der einzige, der annähernd daran kommt, ist David. Dann habe ich noch ein paar Heilige gesehen, wie zum Beispiel Amma und ich denke, die sind auch schon so weit.
Was bedeutet Jivamukti als Methode?
Dann bedeutet Jivamukti noch das Ziel des Yoga, die Befreiung im Hier und Jetzt. Das Osho-Buch „Ganz entspannt im Hier und Jetzt“ ist das Ziel des Jivamukti. Lebe gefährlich und entspannt im Hier und Jetzt. Und das wird auch klar in die Stunden transportiert, dass es uns nicht um Gesundheit, um Wellness oder um Ruhe geht, sondern dass es um Yoga geht, um Einheit mit allem, um Erleuchtung – und die ist möglich. David Life sagt immer: “Why settle for a banana, when you can have nirvana!”
Was braucht es deiner Meinung nach, um die Erleuchtung zu erlangen?
Zu erkennen, dass sie schon da ist. Dass alles da ist. Dass man nirgendwo hin muss, irgendetwas erreichen muss. Sondern wir haben einen Körper, darin ist Leben, das fließt durch uns durch, wodurch wir auch mit allem verbunden sind. Und das wir loslassen können von dem Leistungsdruck, sich selbst runter zu machen; runter kommen kann […]