Unsere Sinne sind das Tor zur Welt, zur äußeren und inneren. Wir brauchen nur raus aus dem Verstand zu gehen und rein in die sinnliche Erfahrung, dann wird alles weit und offen. Probier es am besten gleich selbst aus. Öffne dich für den Klang des Windes, der Welle, des Vogels, des Regens oder für den Klang der Klangschale. Sie alle sind Vehikel, die dich direkt zu deinem Herzen führen.
Klangschalen sind für mich persönlich ein besonders schönes Mittel, um in einen raumlosen Raum zu gelangen und mehr Zugang zu meiner eigenen Weiblichkeit zu bekommen. Diese Erfahrung mache ich immer wieder auch mit meinen Teilnehmern. Ich lade sie ein, sich besonders auf den Raum zwischen den Worten und den Klängen der Klangschale zu konzentrieren. Eine wunderschöne Erfahrung. Probier es aus. Lass dir Zeit, dem Klang der Klangschale zu folgen und dann in die Stille zwischen den Klängen einzutauchen. Aber tu es ohne Erwartung!
In Kontakt gekommen bin ich mit Klangschalen über Emily Hess, die erstmalig Yoga und Klang in ihrer Arbeit und dann auch in einem Buch miteinander verbunden hat. In der Zwischenzeit sind mir viele Yogalehrer begegnet, die ebenfalls bei Emily waren. Deshalb freue ich mich, dass sie im folgenden Interview erklärt, warum Klänge eine so umfassende Wirkung haben.
Interview
Klangschalen haben eine so enorm beruhigende und entspannende Wirkung. Wie kommt diese zustande?
Klänge haben seit jeher in vielen Kulturen der Welt eine wichtige Bedeutung – sowohl im rituellen wie auch im sozialen Kontext oder dem des Heilwesens. Die besonders entspannende Wirkung obertonreicher Klänge, wie jenen von sehr guten Klangschalen im Zusammenhang mit den Klang-Resonanz-Methoden, wie dem Klangyoga wird bereits von
verschiedensten Studien bestätigt. Was den Klang so wirksam macht, ist das Zusammenkommen von Fühlen, Hören und dem Angebot von Frequenzen, die eine Resonanz sowohl zum Körper, aber auch zur Seele aufbauen. Ein Ausgleich von Sympathikus und Parasympathikus ist die Folge.
Somit entsteht nachweislich eine direkte, entspannende und ausgleichende Wirkung im vegetativen Nervensystem. Im Folgenden eine Darstellung:
Wie können Klangschalen Frauen darin unterstützen, mit ihrer Weiblichkeit mehr in Kontakt zu kommen?
Dazu empfehle ich die tägliche Nutzung von speziellen Therapie-Beckenschalen. Einfach morgens vor dem Aufstehen und abends jeweils zwei Minuten direkt auf das Becken stellen und mit einem dickeren Schlegel anklingen. Diese tiefen Klänge lassen uns ausatmen, aktivieren unsere Erde im Körper und gleichzeitig beruhigen sie. Auch bei Kinderwunsch oder sexuellen Problemen empfehle ich diese kleine Übung wirklich gern.
(Anmerkung von Doris Iding: Ich persönlich benutze die Beckenschale auch gerne, wenn ich nicht schlafen kann. Dann lege ich sie mir auf das Becken und bereits nach wenigen Minuten bin ich wieder total entspannt und schlafe weiter)
Klangschalen haben auch eine sehr transformierende Wirkung. Wie kommt diese zustande?
Gute Klangschalen bewirken eine leichte Trance. Der Mensch transformiert durch eine Trance seine Energie. Der Körper kommt in eine höhere Schwingung. Das Erklingen von tiefen und hohen Tönen gleichzeitig lädt zur Überwindung von Zweiheit ein und stellt im Körper und Geist eine Vereinigung der Gegensätze dar. So kann Klarheit im Geist entstehen.
Wie oft sollte man deiner Meinung nach mindestens mit Klangschalen arbeiten?
Ich würde einfach sagen: Wie oft sollten wir die Klangschalen klingen lassen? Täglich immer wieder! Ein Klang-Coaching, Klangtherapie, eine klangpädagogische Sitzung oder eine Klangmassage reicht einmal die Woche. Zum Coaching nehme ich manchmal Frauen an, die dann ein paar Tage zu mir ins Zentrum kommen, und das vielleicht einmal jährlich.
Das Thema „Urvertrauen“ spielt bei dir eine große Rolle. Wieso eignet es sich so besonders, um es mit Klangschalen zu verbinden?
In Nepal entdeckte ich Menschen aller Altersklassen, die mit einer Ruhe, Weisheit und Würde leben, die sich auf mich so beruhigend und stärkend ausgewirkt hat, dass ich eine große Sehnsucht in mir entdeckte, dieses Erlebnis für die Menschen in unserer schnelllebigen Welt fühlbar zu machen. Die Welt ist vielleicht noch schneller in ihren Veränderungen geworden, und so wird mir der innere Rhythmus, der Rhythmus des Blutes, des Herzens, der Pulsation immer wichtiger. Ich stellte mir die Frage, wie wir Menschen darin unterstützen können, wieder auf den eigenen, inneren Rhythmus zu hören, der für mich Ausdruck des Umgangs mit dem Außen darstellt. Ich kam in Nepal in Kontakt mit einem tiefen Vertrauen – einem Urvertrauen – einem Urwissen über meinen Rhythmus. Dem Leben in einer Bewusstheit für den eigenen gesunden Rhythmus zu begegnen, stelle ich mir als hohe und bewusste Lebensqualität vor. Der Klang der Therapie-Klangschalen bringt uns damit wieder in Kontakt. Das geschieht durch ihre fantastische Schwebung, die eine Art Rhythmus darstellt und zusammen mit den vielen Obertönen und Tieftönen einer Klangschale eine Einladung enthält, zutiefst in sich selbst hinabzutauchen und dort wieder in Kontakt zu kommen. Natürlich gehören neben dem Klang auch die Methoden dazu, die ich durch das Erlebnis der Rituale in Nepal entwickelte.
Du bist die Erste, die Klang und Yoga zu Klangyoga verbunden hat. Wie kam diese Idee zustande?
In Thailand hatte ich eine Yogalehrer-Ausbildung bei Remo Rittiner absolviert, nachdem ich sehr viele Jahre Yoga für mich praktizierte. Eigentlich wollte ich Yoga nie unterrichten, sondern es ausschließlich für mich nutzen, wobei ich meine Klangschalen als Gründerin der Klangpädagogik natürlich immer in den Asanas für mich selbst eingesetzt hatte. Mein Mann Peter Hess lud dann eine Gruppe zum Thema Klangyoga in unser Zentrum in der Rhön ein und so entstand durch die gemeinsame Freude der Teilnehmer und meiner Freude immer mehr Unterricht im Klangyoga. Dann habe ich ein Teacher Training für Yogalehrer entwickelt. Das mache ich nun schon einige Jahre mit richtig großer Freude und Leichtigkeit. Mittlerweile hat sich das Klangyoga in vielen Ländern verbreitet.
Wie können Frauen diese Kombination besonders gut für sich nutzen?
Frauen empfehle ich gern Klangyoga-Übungen mit der Beckenschale. Sie können sich zum Beispiel mit dem Rücken in der Beckenhöhe auf ein Kissen legen, sodass der Unterleib nach oben gewölbt liegt. Ausatmend könnten sie die Klangschale auf ihr Becken stellen und tief in das Becken hinein atmen. Diese besondere Lagerung in Zusammenhang mit den tiefen, das Becken aktivierenden und gleichzeitig entspannenden Klängen hat eine wunderbare Wirkung bei allen weiblichen Problemen, die mit dem Zyklus zu tun haben. Nach köpertherapeutischen Ansätzen, die meinen Urvertrauen-Seminaren zugrunde liegen, ist das Vertrauen in die eigene innere Welt im Becken begründet. Durch die ruhigen, sanften und ebenso kraftvollen Klänge der Beckenschale erreichen Frauen durch diese Anwendung mehr Ruhe und Stärke.
Du verlost drei Exemplare deines Buches „Klangyoga“*. Worauf können sich Frauen besonders freuen, wenn sie dieses Buch haben?
Es gibt tolle Übungen für das Becken in dem Buch, die leicht nachzuvollziehen sind.
Vielen Dank für dieses Interview!
*Verlosung findet auf der Facebook-Seite von YOGA AKTUELL statt.
Zum Weiterlesen:
www.dieweltdesklangs.de