Für Simon Borg-Olivier ist Yoga die Erkenntis, dass wir alle miteinander und mit allem verbunden sind. Im YOGA-AKTUELL-Interview gibt er Tipps und Anregungen, wie wir diese All-Verbundenheit in der Yogapraxis bis in die kleinsten Zellen erfahren können.
Mit mehr als fünfzig Jahren Yogapraxis im Gepäck sowie unzähligen Stunden in den Shalas einiger der renommiertesten Yogalehrer des letzten Jahrhunderts, und mit drei Universitätsabschlüssen, einem davon in Physiotherapie, blickt Simon Borg-Olivier auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück. Die von ihm gegründete Methode Yoga Synergy fokussiert ganzheitliche Gesundheit und Yoga-Anatomie. Simon unterrichtet traditionellen Yoga für den modernen Körper – sowohl in seinem Studio in Sydney als auch auf Workshops und Festivals in der ganzen Welt.
Im YOGA-AKTUELL-Interview thematisiert er sein Yogaverständnis und betont, wie wichtig es ist, sich der Allverbundenheit mit dem großen Ganzen gewahr zu werden.
Für mich liegt der praktische Nutzen von Yoga darin, eine Situation im Körper zu schaffen, in der jede Zelle des Körpers mit jeder anderen Zelle so umgeht, als wären sie verbunden.
Interview
YOGA AKTUELL: Du bist nicht nur Yogi und Yogalehrer, sondern auch Physiotherapeut und als Wissenschaftler und Hochschullehrer tätig. Wo und wann hat deine Yogareise begonnen?
Simon Borg-Olivier: Als ich sechs Jahre alt war, brachte mir mein Vater, noch bevor ich schwimmen konnte, bei, den Atem anzuhalten, um zu tauchen – er war Apnoetaucher. Das war mein erster Berührungspunkt mit Yoga. Mir war damals natürlich nicht klar, dass er mir Pranayama beigebracht hatte. Kurz darauf lehrte mich ein Familienfreund namens Basil Brown Uddiyana-Bandha und Nauli. Ich traf ihn bei unserer Ausreise aus England auf dem Schiff nach Australien. Ich wurde auf Malta geboren und wuchs bis zu meinem siebten Lebensjahr in Deutschland auf, anschließend lebten wir ein Jahr in England, und von dort wanderten wir mit eben diesem Schiff nach Australien aus. Basil zeigte mir all diese internen Verschlüsse, für die man in der Lage sein muss, den Atem anzuhalten. Da ich dank meines Vaters über diese Fähigkeit verfügte, konnte ich die schwierigen Übungen bewältigen, die ein Eckpfeiler in meiner weiteren Yogapraxis wurden. Ich praktiziere sie seit über fünfzig Jahren so gut wie jeden Tag.
Während meiner Jugendjahre hatte ich noch viele weitere Begegnungen. Eine der wichtigsten davon war die mit einem tibetischen […]