Achtsamkeit kann man nie genug haben. Da sie allerdings viel zu schnell im Alltagsstress untergeht, möchten wir dir ein paar Tipps mit auf den Weg geben, wie du sie gut im September integrieren kannst. Am 23.09. feiern wir in diesem Jahr die Tagundnachtgleiche, d.h. die Sonne steht in der Äquatorebene der Erde und geht an diesem Tag genau im Ostern auf und zeitgleich im Westen unter. Astronomisch gesehen beginnt dann der Herbst.
9 Achtsamkeitstipps für den September
1. Achtsamkeitstipp: Ernten & Danken
Vielleicht hast du selbst schon kräftig geerntet und dem September damit alle Ehre bereitet.
Weitere deutsche Namen für September sind Scheiding, Herbstmond, Herbsting, Holzmonat und Engelmonat. Auch wenn die Zeit der Erntearbeit traditionell schon am 25. Juli begonnen hat, so kann auch in der Übergangszeit zwischen Sommer und Herbst noch reichlich geerntet werden. Vielleicht bist du selbst noch dabei, Gemüse und Obst zu ernten und einzumachen? Hast du dir dabei ein paar Momente Zeit genommen, um dich bei der Erde für die Früchte zu bedanken?
Möglicherweise wäre dies auch ein guter Moment, sich einmal zu überlegen, was du der Erde dafür zurückgeben kannst, dass sie dich so großzügig beschenkt hat? Du könntest ihr zum Beispiel etwas zurückgeben, indem du auf Plastik verzichtest, nachhaltig lebst, saisonal isst etc.
Solltest du selbst noch nicht geerntet haben, sondern ein Gemüse und Obst im Laden kaufen, so kannst du auch hier wunderbar ein bisschen Dankbarkeit praktizieren. Hast du dir schon einmal überlegt, wie viele Menschen daran beteiligt waren, dass du das Obst und Gemüse kaufen kannst? Da war ein Bauer, der die Lebensmittel irgendwann einmal angebaut hat. Dann hat er das Obst und Gemüse geerntet und auf einen Wagen geladen. Der Wagen musste gebaut werden, ebenso die Straßen, auf denen der Wagen fährt, das Benzin musste dafür raffiniert werden, die Tankstellen, wo das Benzin gekauft werden kann, mussten gebaut werden etc. Auch das Geschäft, wo du die Produkte kaufst, musste errichtet werden.
2. Achtsamkeitstipp: Sinnesübung: Wie riecht der September?
- Riechen: Auch der September hat seine spezifische Duftnote. Streck deine Nase immer wieder in die Luft und nimm ganz achtsam wahr, wie dieser Monat riecht. Der Morgen, wenn es noch frisch ist, hat eine ganz andere Duftnote wie der Abend. Wie riecht eigentlich Nebel? Und was nimmst du wahr, wenn du deine Nase einmal ins spätsommerliche Gras steckst?
- Sehen: Welche Farben sind im September vordergründig? Achte einmal darauf, welche Farben dir im Verlauf eines Tages besonders häufig ins Auge fallen. Welche Blumen blühen jetzt noch? Welche Farbe steht hier im Vordergrund? Gibt es einen Unterschied zu den Blumen, die im Mai blühen?!
- Hören: Welche Geräusche nimmst du jetzt besonders häufig wahr? Grillen? Tauben? Esel? Krankenwagen? Meeresrauschen? Regen? Spitz deine Ohren und überleg dir, worin sich diese Geräusche zu denen im November und März unterscheiden. Und wenn du irgendwo sitzt, dann versuche deine Ohren mal auf ganz verschiedene Entfernungen auszurichten: Was hörst du in deiner unmittelbaren Nähe? Welche Geräusche sind ca. 50 oder 100 Meter von dir entfernt besonders deutlich zu hören? Und was nimmst du in der Ferne wahr? Und wo?
- Fühlen: Wie fühlt sich der September an? Fühlst du noch das Wasser eines Sees oder vom Meer auf deiner Haut? Oder ist das Gestreicheltwerden von deinem Lieblingsmenschen das, was du in diesem Monat besonders häufig fühlst – und hoffentlich genießt? Wie oft spürst du die Sonnenstrahlen noch auf deiner Haut?
3. Achtsamkeitstipp: Alle Lebewesen wertschätzen
4. Achtsamkeitstipp: Wasser sparen
5. Achtsamkeitstipp: Berühre deine Matratze
Kennst du solche Nächte, in denen dir sorgenvolle Gedanken den Schlaf rauben? Oder du vor lauter Aufregung vor deinem kommenden Yoga Teacher Training nicht schlafen kannst? Du wälzt dich von links nach rechts und schwebst mehr über der Matratze, als auf ihr zu liegen, weil dir so viele Gedanken durch den Kopf jagen. Das muss nicht sein! Vielleicht freust du dich jetzt aber auch über endlich kühlere Nächte, in denen du dich zudecken und einkuscheln kannst?
Die Achtsamkeit kann dir dabei helfen, die Nacht als eine Zeit der Regeneration und Erholung zu nutzen, anstatt sich in Gedanken zu verlieren. Leg dich hierfür ganz entspannt auf die Matratze und nimm die Unterlage ganz bewusst wahr. Achte dabei auf die Kontaktpunkte und Kontaktflächen, die dein Körper mit der Unterlage hat. Leg dann eine Hand auf dein Herz und die andere auf den unteren Bauch. Atme in den unteren Bauch ein und wieder aus. Mach nach der Ausatmung so lange eine Pause, bis der Impuls zur nächsten Einatmung vom Körper selbst kommt. Wenn Gedanken auftauchen, hol dich wieder liebevoll und achtsam zur Wahrnehmung der Unterlage und der Atmung zurück. Wenn du immer noch abschweifst, zähle die Atemzüge von 1 bis 10. Wenn du bei 10 angekommen bist, fange wieder von vorne an. So lange, bis du müde wirst und wieder schlafen kannst.
6. Achtsamkeitstipp: Genieß dein Leben! Hier und heute!
Die Achtsamkeit lehrt uns, dass alles vergänglich und jeder Moment kostbar ist. Das gilt auch für dich und mich. Mit anderen Worten: Wer weiß, ob wir den morgigen Tag noch erleben werden? Deshalb: Genieß dein Leben jetzt, anstatt auf ein besseres, entspannteres und glücklicheres Morgen zu hoffen. Genieß Kleinigkeiten. Auch dann, wenn du glaubst, dass sie selbstverständlich sind: Sei dankbar, dass du ein Bett hast, in dem du schlafen kannst. Freu dich darüber, dass du fließendes Wasser und ausreichend Nahrung hast. Und sieh es als Geschenk an, dass du ein Dach über dem Kopf hast.
7. Achtsamkeitstipp: Bleib offen
Unsere Gesellschaft ist immer noch sehr gespalten. Es ist an der Zeit, Brücken zu bauen und wieder zueinander zu finden. Vermeide deshalb extreme Einstellungen, totalitäre Ansichten oder dogmatische Haltungen. Sei achtsam, was du über dich selbst und andere denkst oder sagst! Hinterfrag deine eigene Meinung und bleib offen für andere Ansichten. Versuch alles und jeden achtsam, also möglichst wertfrei, zu betrachten. Mach dir immer wieder bewusst, dass deine Meinung nur eine Facette der Realität ist.
8. Achtsamkeitstipp: Zeit für Erdung
Fühlst du dich manchmal so, als würdest du neben dir stehen? Fehlt dir hier und dort der Kontakt zu deinem Körper? Wenn ja, dann ist es an der Zeit, dich immer wieder zu erden. Gerade jetzt im Herbst, wo die windige Vata-Zeit beginnt.
Komm in einen aufrechten Stand. Schließ die Augen. Die Füße sind parallel aufgestellt – verwurzele sie gedanklich im Boden. Richte deine Wirbelsäule auf und nimm ganz bewusst Kontakt mit der Erde auf. Mache dir deinen Körper als Ganzes bewusst, der in Kontakt mit dem Boden ist. Atme bewusst durch die Füße die Kraft der Erde auf und gebe alles an die Erde ab, was dich belastet. Verweile 30 Sekunden in dieser Haltung. Öffne danach wieder die Augen. Wie fühlst du dich jetzt? Wie nimmst du deine Füße jetzt wahr? Sei achtsam für die kleinen Veränderungen, die durch achtsames und bewusstes Atmen entstehen.
9. Achtsamkeitstipp: Carpe diem.
Nutze den Tag. Genieß jeden Tag so, als wäre es dein letzter. Tu etwas, was du immer schon tun wolltest! Schieb nichts auf. Genieß jeden Atemzug. Jeden Augenblick. Mach dir immer wieder bewusst, was für ein großes Geschenk es ist, als Mensch geboren worden zu sein.