»Stauden-Oscar 2010«: Die Auszeichnung ging ausgerechnet an die eher unbekannte Katzenminze, die sich – so gar nicht divenhaft – mit kargen Böden zufrieden gibt und dort eine zarte Schönheit entfaltet
Die Katzenminze hat, wie ihr Name vermuten lässt, tatsächlich etwas mit Katzen zu tun. Katzen wälzen sich nämlich gern in der duftenden Staude mit den attraktiven kleinen Blüten und lassen sich davon vermutlich berauschen. Allerdings frönen nicht alle schnurrenden Vierpfötler dieser Leidenschaft. Biologen vermuten, dass es genetisch bedingt ist, ob eine Katze diese Vorliebe hat oder nicht. Vom Bund der deutschen Staudengärtner erhielt die Katzenminze den „Stauden-Oscar“ des Jahres 2010. Die Pflanze ist in Südeuropa, Asien und Afrika heimisch und wächst mehrjährig, sie gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae), und ihr lateinischer Name lautet Nepeta cataria. „Cat“ spricht für sich, Nepeta heißt die etruskische Stadt Nepet, wo man sie früh kultivierte. Heute lautet der Name der Stadt Nepi, sie liegt in der Toscana. Im Englischen hat man aus den beiden Komponenten „catnip“ gemacht, nicht zu verwechseln mit „catnap“, was Nickerchen bedeutet. Dies ist die „Echte Katzenminze“. Es gibt davon viele Züchtungen. Von der Gattung Nepeta existieren insgesamt etwa 250 Arten.
Die Katzenminze und ihre Schwestern
Eine besonders faszinierende Qualität der Katzenminze ist, dass sie durch ihren starken Duft Schädlinge abwehrt. Pflanzt man sie beispielsweise mit Rosen zusammen, verhindert sie deren Befall mit Blattläusen. Andererseits lieben aber nützliche Insekten wie Bienen den Blütennektar. Schon allein wegen dieser Gärtner doppelt beglückenden Eigenschaften hat sie den Oscar verdient.
Aber noch anderes zeichnet sie aus. Sie begnügt sich nämlich mit kargem Boden, hält Trockenheit gut aus, stört sich nicht an problematischen Umständen wie Hanglagen, ist sogar bis auf 3300 Meter Höhe vorzufinden. Noch dazu sieht sie mit ihren kleinen graugrünen, herzförmigen Blättchen und ihren dicht gedrängt wachsenden lila, rosa oder weißen Blüten wunderschön aus. So wird sie gern in Steingärten und naturnahe Gärten aufgenommen. Blüten und Blättchen kann man essen. Man sollte sie sparsam verwenden, denn ihr Aroma ist stark. Sie schmecken in Fleisch-, Gemüse- und süßen Gerichten, in Salaten, auch Fruchtsalaten, Suppen, Saucen, Kräuterbutter – überall, wo der frische Minzgeschmack passt.
Die Katzenminze ist nicht so bekannt wie andere Minze-Arten, von denen es eine große Vielfalt gibt. Besonders populär sind Wasserminze (Mentha aquatica), […]