„Vibrierend. Warm. Lebendig.“ So könnte es klingen, wenn wir versuchen, über etwas zu sprechen, dass wir sonst nur schwer in Worte fassen können: Energie. Oder wie wir Yogis es nennen: Prana. In den yogischen Schriften wird überliefert, dass alles essenziell aus Prana besteht. Seien es Gedanken, Gegenstände oder unser Körper. Prana umgibt und durchdringt uns. Im Yoga üben wir unter anderem deshalb Pranayama und Asanas, damit wir lernen, Prana deutlicher wahrzunehmen.
Wozu Energie spüren?
So weit, so gut. Doch wozu sollen wir Prana überhaupt wahrnehmen? Wozu soll das gut sein? Im Grunde – und das ist jetzt wirklich sehr einfach ausgedrückt – geht es darum, uns selbst zu erfahren. Hier ein Beispiel: Wir glauben, dass wir mehr sind als nur Körper, Emotionen oder Intellekt. Wir glauben mehr zu sein als das, was wir sehen können. Und genau darum geht es hier. Wir wollen mit dem Wahrnehmen von Energie eine Brücke schlagen. Eine Brücke, die uns eine Welt jenseits des Sichtbaren zeigt. Welche Möglichkeiten haben wir, Dinge wahrzunehmen, die wir nicht mit unseren Händen greifen können? Energie wahrzunehmen bedeutet, diese feinstofflichen Dinge erfahrbar zu machen. Es ist ein Versuch, etwas Ursprüngliches zu kosten. Ein Versuch zu zeigen, dass das Übersinnliche gar nicht so über-sinnlich ist.
Jeder hat einen eigenen Zugang
Das Wahrnehmen von Energie ist sehr individuell. Wir alle haben bereits Erfahrungen damit gemacht, vielleicht war es uns nur nicht immer so bewusst. Wenn du dich nach einer Yoga-Session oder Meditation ausgeglichener fühlst, liegt das natürlich nicht nur daran, dass du dich bewegt oder in Stille gesessen hast. Diese Praktiken wirken ganzheitlich und deshalb auch auf feinstofflicher Ebene – und das können wir spüren!
Das sind die ersten Anfänge, die uns deutlich machen, dass mehr in uns steckt, als wir sehen können.
Bist du schon mal in einen Raum getreten und hast sofort gespürt, dass dort ein Konflikt ausgetragen wurde? Auch das ist ein Beispiel dafür, dass wir Dinge spüren können, die wir weder greifen noch sehen können.
Wozu ist das Wahrnehmen von Energien noch gut?
In diesem Beitrag zeige ich dir verschiedene Übungen, mit denen du lernen kannst, dein eigenes Energiefeld besser zu spüren. Hauptsächlich schulst du dadurch deine eigene Wahrnehmungsfähigkeit. Dadurch lernst du dich und dein Umfeld ganzheitlicher wahrzunehmen. In der Yoga-Philosophie wird ganz klar gesagt, dass alles aus der essenziellen Ursubstanz Prana besteht. Wir alle haben die Fähigkeit, diese Ursubstanz wahrzunehmen und mit zunehmender Praxis auch zu fühlen. Mit diesen einfachen Übungen kannst du jetzt deine ersten Erfahrungen machen.
5 einfache Übungen, mit denen du beginnen kannst, Energie deutlicher wahrzunehmen
Wie machst du die Übungen richtig?Viele beschreiben Energie als vibrierend, warm oder pulsierend. Das kann natürlich individuell variieren. Lass dich aber von diesen Begriffen keineswegs beeinflussen. Wenn du andere Begriffe oder Bilder hast, mit denen du deine Erfahrungen beschreibst, dann ist das völlig in Ordnung. Es geht hier darum, einen eigenen Zugang zu finden. Außerdem sollte dir immer klar sein, dass diese Begriffe immer nur eine Annäherung sind. |
Übung 1: Stimm dich auf dein Energiefeld ein
Das ist eine Übung, die du immer und überall ausprobieren kannst. Versuch, dich auf dein eigenes Energiefeld einzustimmen. Du brauchst keine besondere Vorbereitung, es ist auch egal, ob du stehst oder sitzt. Versuch, dich von innen heraus zu spüren oder die Kontur deines Körpers wahrzunehmen. Das kannst du auch beim Entspannen zu Hause tun oder in der Badewanne. Mache es auf eine spielerische Art und Weise und bleib entspannt.
Tipp von mir: Wenn du jetzt nicht genau weißt, was du machen sollst, dann frag dich, was dein allererster Impuls beim Lesen war, bevor dein Verstand mit „Aber wie soll das denn gehen?“ kommentiert hat. Ich bin sicher, dass du einen Impuls hattest. Folge diesem und probiere es aus. Was auch immer sich auftaucht, ist richtig. Falls dir die Übung zu abstrakt erscheint, dann mach zuerst Übung 2 oder 3, um dich einzustimmen. |
Übung 2: Handflächen spüren
Setz dich aufrecht hin. Du kannst auf dem Boden oder auf einem Stuhl sitzen.
Platzier deine Hände vor dem Bauchraum in der Luft. Die Handflächen zeigen zueinander.
Lass ca. 30 cm Platz zwischen den Handflächen. Versuche nun den Raum zwischen deinen Händen zu erspüren. Lass dir Zeit, hetz dich nicht.
Beginn Millimeter für Millimeter die Hände näher zueinander zu führen. Verspür die Präsenz zwischen deinen Händen. Was passiert dort? Was spürst du? Experimentiere gern, indem du die Hände unterschiedlich weit zueinanderhältst. Lass dir so viel Zeit wie du möchtest.
Übung 3: Mit Lichtwurzeln und Lichtfäden arbeiten
Setz oder stell dich aufrecht hin. Lass dir ein paar Atemzüge Zeit und beginn dann deinen Körper von innen her zu spüren. Stell dir vor, dass Lichtwurzeln aus deinen Füßen wachsen und sich mit der Erde verbinden. Spür, wie die Erdenergien dich vertrauensvoll stützen. Stell dir anschließend vor, dass himmlische Lichtfäden durch die Krone deines Kopfes eintauchen und deinen Körper durchströmen. Visualisier, dass die Kräfte von Himmel und Erde dich liebevoll durchströmen. Mach diese Übung mindestens 5 Minuten lang.
Übung 4: Verbinde dich mit deinem Herzchakra
Leg dich gemütlich auf den Boden. Platzier eine Hand auf deinen Unterbauch, eine auf dein Herz-Chakra. Stell dir vor, wie goldenes Licht aus deinen Handflächen strömt. Beobachte. Mach diese Übung mindestens 5 Minuten lang.
Übung 5: Die Partnerübung
Hierzu brauchst du eine Versuchsperson. Am besten eine Person, die du gut kennst. Du versuchst nun ihren Energiekörper wahrzunehmen. Auch das schult deine eigene Wahrnehmung. Hier kannst du mit einer Körperstelle beginnen, die dir passend erscheint. Lass dich von deiner Intuition führen. Halt deine Hand zunächst 15 cm entfernt von der ausgewählten Körperstelle. Schließ deine Augen und spür. Anschließend kannst du deine Hand auch auflegen.
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