Kerstin Linnartz hat sich durch ihre mediale Präsenz als TV-Moderatorin, aber auch durch ihre vielbeachteten Publikationen zu Yoga einen Namen gemacht. Im Interview mit YOGA AKTUELL spricht sie über ihren aufrichtigen Wunsch, die Härte aus Körper und Geist der Menschen aufzulösen und ihnen mit Yoga zu einem bewussteren Leben zu verhelfen.
Kerstin Linnartz ist eine international bekannte Yogalehrerin und erfolgreiche Buchautorin, die auch in den Medien aktiv ist. Ihr spiritueller Name ist Karuna. Er steht für die liebevolle Haltung allen Wesen gegenüber und in Verbindung mit Ganesha, dem Beseitiger aller Hindernisse. Genau das möchte Kerstin tun: Ihre Schüler lehren, die Schwierigkeiten des täglichen Lebens anzunehmen und zu überwinden. Schwierigkeiten, so sagt sie, wird es im Leben immer wieder geben. Aber man kann sie bewältigen, und man kann Leid transformieren. Yoga ist für sie das ideale Werkzeug dazu, und ihren Beruf sieht sie ganz klar als Berufung und als Lebensaufgabe.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Welchen Yogastil unterrichtest du?
Kerstin Linnartz: Ich selbst habe Sivananda- und Ashtanga-Hintergründe, aber auch Kriya-Kundalini und Chakra-Prägung. Zusätzlich arbeite ich eng mit meinem indischen Lehrer Akhilesh Bodhi zusammen, besonders bei den Yogalehrerausbildungen. Wir betonen immer wieder, dass wir undogmatisch sind und nicht an einem Stil festhalten, bzw. unseren Schülern die Chance lassen, sich ihrem eigenen Wesen oder ihren Unterrichtsplänen entsprechend zu entfalten. Mein Lehrer hat einen starken Iyengar-Hintergrund, er hat in Indien noch mit dem legendären Yogameister Iyengar gearbeitet. Von daher ist sein Unterrichtsstil sehr detailliert und fordernd. So fließen verschiedene Stile in meinen Unterricht bzw. in unsere Ausbildungen ein. Ich achte besonders darauf, die Individualität der Schüler im Auge zu haben.
Wie kann man sich das vorstellen?
Mir ist die Schulung der Achtsamkeit bei zukünftigen Lehrern sehr wichtig. Ich selbst unterrichte auch meine Yogastunden achtsam und gegenwärtig. Es gibt nichts Schlimmeres als Lehrer, die ein Routineprogramm abspulen. Ich frage in einer Yogastunde z.B. immer ab, was der Hintergrund der Schüler ist, und orientiere mich daran. Denn kein Schüler, keine Yogaklasse ist jemals gleich. Ich habe schon Hunderte von Klassen unterrichtet, und es ist wirklich keine wie die andere. Es hängt von der Einstellung der Schüler bzw. der Praktizierenden ab, von der Umgebung und natürlich vom eigenen momentanen Zustand. Auf jeden Fall ist es immer ein Geben und […]