Mit Yoga dem Atem-Dilemma des modernen Menschen entgegenwirken
„Ein Mensch, der Pranayama übt, wird einen geschmeidigen und gesunden Körper haben mit einem strahlenden Teint, einer melodischen Stimme und einem angenehmen Körpergeruch. Regelmäßiges Pranayama sorgt außerdem für einen guten Appetit, Fröhlichkeit, eine gute Figur, Energie, Mut und Begeisterungsfähigkeit. Zusammengefasst fördert es einen optimalen Gesundheitszustand, Vitalität und eine gute Konzentrationsfähigkeit.“
Diese verheißungsvolle Beschreibung von Swami Sivananda gilt nicht nur für fortgeschrittene Yogis in den Himalayas – viele dieser Erfahrungen können auch bereits ansatzweise während eines Pranayamakurses im Rahmen eines Yogaurlaubs gemacht werden. Es ist jedoch nicht einfach, das während der Yogaferien aufgebaute hohe Energieniveau auch nach dem Urlaub noch zu halten.
Die Rückkehr in einen ausgefüllten Berufs- und Familienalltag und der damit einhergehende veränderte Tagesrhythmus erschweren die tägliche Yogapraxis und führen häufig zu einem raschen Absinken des Energielevels. Ein weiterer wichtiger Grund, der den meisten gar nicht bewusst ist, besteht darin, dass wir oft automatisch wieder in unsere alten, viel zu flachen Atemgewohnheiten zurückfallen.
Atemkontrolle – ein Mechanismus mit Tücken
Das Atmen zählt zu den wichtigsten unwillkürlichen Körperfunktionen und sorgt dafür, dass jede Körperzelle genug Sauerstoff erhält. Als unbewusster Prozess wird die Atmung von den Atemzentren im Gehirnstamm und in der Halsschlagader überwacht. Diese spezialisierten Nervenzentren kontrollieren über Chemorezeptoren gewisse chemische Werte im Blut. Anzunehmen wäre, dass diese Chemorezeptoren den Sauerstoffgehalt im Blut messen und bei einer Unterversorgung mit Sauerstoff eine tiefere Atmung stimulieren. Tatsächlich wird dort aber nur der Gehalt von Kohlendioxyd (CO2) gemessen. Bei CO2 handelt es sich um die verbrauchte Atemluft, die wir mit jeder Ausatmung ausscheiden.
Wie wird der Atem beim Sport kontrolliert?
Die Energie für die körperliche Anstrengung wird durch den Verbrennungsprozess in den Muskeln geschaffen, die dafür Blutzucker und Sauerstoff benötigen. Dabei fallen große Mengen an Kohlendioxyd als Hauptabfallstoff an. Nach etwa einer Minute registrieren die Chemorezeptoren den starken Kohlendioxydanstieg. Jetzt reagieren die im Gehirn ansässigen Atemzentren und stimulieren die Atemmuskulatur. Die Folge: Die Atmung wird tiefer und schneller, Kohlendioxyd wird ausgeschieden und durch das tiefere Einatmen vermehrt Sauerstoff aufgenommen.
Zweifelsohne führt regelmäßiges körperliches Workout zu einer verbesserten Lungenkapazität. Während der körperlichen Anstrengung trainieren die heftigen Impulse der Atemkontrollzentren unsere Atemmuskulatur. Der Luftaustausch in den Lungen steigt […]