Bäume kommunizieren untereinander und mit Insekten auf eine erstaunliche Weise. Einblicke in ihre „Sprache“ und einige Tipps, wie du dich selbst mit ihnen verbinden kannst, findest du hier.
Der Baum, Vrkshasana, zählt zu den Basishaltungen im Yoga. Er vermittelt uns Stabilität und kann uns darin unterstützen, ein tieferes Verständnis für das Wesen der grünen Waldriesen zu entwickeln und uns für ihre Botschaften zu öffnen. Wie die Sprache der Bäume untereinander und auch ihre Kommunikation mit anderen Spezies genau funktioniert, galt lange als Geheimnis. Wissenschaftler lüften es erst jetzt allmählich. Aber eins ist sicher: Wenn wir mit offenem Herzen in den Wald gehen, können wir auch ohne Messgerät mit der Natur in einen Dialog gehen.
Auch wenn Bäume weder ein Gehirn noch ein Nervensystem haben, wissen sie trotzdem genau über die Vorgänge in ihrem Umfeld Bescheid und kommunizieren auf höchst spannende und umfassende Weise mit ihren Artgenossen und darüber hinaus auch mit Insekten. Sie tauschen Signale aus und nutzen ihre Fähigkeit zur Kommunikation, um sich gegenseitig vor Schädlingen zu warnen.
Wie ausgetüftelt die Kommunikation zwischen Bäumen und Pflanzen ist, fanden Wissenschaftler zufällig heraus. Eigentlich wollte der Amerikaner David Rhoads untersuchen, wie sich Pflanzen gegen gefräßige Insekten zur Wehr setzen. Dafür wählte er eine Gruppe junger gesunder Weiden, auf denen er Raupen einer bestimmten Art von Nachtfaltern aussetzte. Eine Kontrollgruppe in der Nähe erhielt keine Insekten. Erfahrungsgemäß bilden manche Gewächse Abwehrstoffe in ihren Blättern, sobald sie angeknabbert werden. Allerdings dauert diese Giftproduktion einige Zeit und wird deshalb auch nur bei Bedarf eingesetzt. Schädlinge, die diese Giftstoffe fressen, gehen daran zugrunde. Rhoads pflückte anschließend Blätter der nicht befallenen Kontrollgruppe und war erstaunt darüber, dass die Insekten sie ebenfalls nicht vertrugen. Für ihn war die Reaktion klar: Die angefressenen Bäume sandten ihren Nachbarn Warnsignale, die ihrerseits Gift in den Blättern einlagerten. Hierbei handelt es sich um Signalstoffe, die aus mehreren Duftmolekülen bestehen können. Nach einer Attacke produziert der Baum einen ganz speziellen Duft, der seine Nachbarn sofort dazu anregt, chemische Abwehrstoffe zu bilden und in ihr Gewebe einzulagern. Diese These erregte Aufsehen und Zweifel gleichermaßen. Und zwar deswegen, weil Bäume nicht über dieselben Systeme verfügen wie Menschen und Tiere, wenn es um die Weiterleitung von Signalen geht. Andererseits mussten kritische Wissenschaftler Bäumen ein komplexeres Verhalten zugestehen, als sie es bis dahin getan hatten.
Bislang hat man die grünen Bewohner unseres Planeten vollkommen unterschätzt und gedacht, dass es sich um passive und stumme Organismen […]