Hat die Meditation einen Einfluss auf unser Handeln? Wird man durch regelmäßiges Meditieren zu einem »besseren Menschen«? Viele Menschen stellen sich diese Fragen, bevor sie sich einer regelmäßigen Meditationspraxis unterwerfen. Doch bereits nach wenigen Sitzungen stellen sie selbst fest, wie wichtig dieses Nach-Innen-Lenken für sie wird, wie ruhig sie dem Tag entgegenschauen können und wie sehr sich innere Einstellungen tatsächlich ändern
Wer richtig meditiert, handelt auch richtig. Wer aus dem inneren Meditationsraum heraus Liebe ausstrahlt, handelt richtig, da er nicht mehr dem Hass, der Gier und anderen schlechten Eigenschaften verfällt, die uns ständig umgeben. In der materialistischen Welt will sich jeder bereichern, und daher gibt es viel Gier und Hass. Wer meditiert und sich auf das Eigentliche besinnt, wird bescheiden, liebevoll und frei von Gier. Wer dem Anderen Raum gibt, kann keinen Hass mehr empfinden, weil er an den Anderen denkt. Richtige Handlungen sind somit eine Spiegelung der Meditation. Letztendlich bedeutet Meditation die ausschließliche Besinnung auf Brahman (Gott) und auf Atman (das Höhere Selbst). Doch das sind bereits sehr anspruchsvolle Meditationen. Wir können mit ganz einfachen Dingen beginnen, mit Dingen, die uns Freude machen. Damit können wir uns etwas vom Alltag distanzieren, von unserer gesellschaftlichen Stellung und von anderen Dingen, die uns ständig durch den Sinn gehen.
Geistiger Abstand vom Alltag
So können wir uns zum Beispiel die Erde vorstellen, wie wir sie von den Bildern aus der Raumfahrt kennen. Ihre Farben reflektieren Licht und Dunkelheit und sind voller Leben. Die Wasser bewegen sich und die Kontinente verschieben sich, wir leben auf einer lebendigen Masse. Wir sind Raumfahrer und fahren auf unserem Raumschiff Erde mit Tausenden von Kilometern pro Stunde durch das Weltall. In der Meditation können wir uns vorstellen, wie wir durch die Schwerkraft fest mit den Kontinenten und dem Wasser dieses Planeten verbunden sind. Dadurch erlangt man geistigen Abstand vom Alltag.
Rollenspiel
Denn der Alltag ist es, der uns beschwert und herunterzieht. Wir identifizieren uns mit dem, was wir glauben zu sein. Jeder spielt eine Rolle und jede Rolle ist von Bedeutung. Wir müssen diese Rollen spielen, aber wir sind nicht diese Rollen. Das ist ganz wichtig. Wir sind nicht immer das, was die anderen in uns sehen: Mutter, Vater, Lehrer, Vorgesetzter, Angestellter, Arbeiterin, arbeitslos, reich, arm, männlich, weiblich, Berliner, Deutsche, Franzose, Italienerin, usw. All das sind wir eigentlich nicht.
Die Illusion des Körpers
Wir sind auch nicht unser Körper. In Gedanken können wir einmal den Körper auseinandernehmen. […]