Der eine Erwachte beeindruckt durch seine Warmherzigkeit. Ein anderer zieht Schüler an, die eher Autorität brauchen, um auf dem spirituellen Weg zu bleiben. Wer gerne lacht, ist bei dem 61jährigen Samarpan gut aufgehoben. Ein Interview.
Samarpan Golden wurde 1941 in San Francisco geboren und wuchs als Kind katholischer Eltern auf. Bereits sehr früh verspürte er den sehnlichen Wunsch, Gott zu erkennen. Er beschäftigte sich kritisch mit traditionellen Glaubensvorstellungen, verlor dabei aber völlig den Glauben an konventionelle Religionen. Trotzdem blieb er in seinem tiefsten Innern auf der Suche. Diese führte ihn nach Poona zu Osho, der ihm den Namen Prem Samarpan verlieh. Dort hatte er eine Satorierfahrung, die über mehrere Wochen anhielt. Er hatte zwar das Gefühl von enormer Präsenz, aber “da war immer noch die Idee, dass es jemanden gibt, der diese Erfahrung macht.” Erst viele Jahre später, in einem Satsang von Gangaji, im September 1995, erkannte er, dass es niemanden gibt und auch nie gegeben hat. Seitdem widmet Samarpan sein Leben dem Erwachen und gibt in verschiedenen Ländern Satsang. Mit viel Witz und Charme hilft er den Menschen, die zu ihm kommen, ihr wahres Selbst zu erkennen, um dann in jedem Moment glücklich zu sein.
YOGA AKTUELL: In deinem Satsang herrscht eine lockere und entspannte Atmosphäre. So einschüchternde Worte wie Erleuchtung und Wahrheit werden hier eher unbedeutend. Und nichts davon erinnert an Heiligkeit. Ist Erleuchtung so witzig, so leicht?
Samarpan: Ja, ich vermeide es gern, im Satsang allzu “heilig” zu werden. Wir hatten in der Kirche genug unechte Heiligkeit und das hat uns nicht geholfen, zu unserer wahren Natur zu erwachen. Wir tendieren dazu, Spiritualität allzu ernst zu nehmen. Uns wurde beigebracht, dass man sehr ernst zu sein hat, wenn es um Gott geht. Aber jeder, der erwacht, lacht und lacht, einfach aus Freude. Gott ist mit Sicherheit nicht ernst.
Wahre Stille ist in der Mitte vom Lachen. Wenn wir einfach Spaß haben, ist innen nur Stille. Es ist Gott, der in diesen Körpern Spaß hat. Erleuchtung ist das Erkennen unserer wahren Natur. Warum sollte das schwierig sein? Es bedeutet einfach zu sehen, was wirklich ist und was nicht. Deshalb ist mein Job so leicht. Ich erzähle den Menschen nur, was sie schon wissen und von dem sie immer wussten, dass es wahr ist.
Bedeutet dies, dass Menschen, die “heilige”, ekstatische oder dramatische Erfahrungen haben, keine wirklichen Erleuchtungserfahrungen haben? Sind diese dramatischen Erfahrungen lediglich Phänomene oder Siddhis (übersinnliche Erfahrungen […]