OM C. Parkin – Weisheitslehrer, Philosoph und Buchautor – begegnete dem Tod in Form eines schweren Autounfalls. Im YOGA-AKTUELL-Interview berichtet er von dieser Todeserfahrung und von seinen Einsichten in das Wesen des Todes.
Als Vorinformation für das folgende Interview zunächst ein kurzer Buchauszug, in dem OM C. Parkin seine Todeserfahrung schildert:
Am späten Abend des 6. August 1990, kurz nach Mitternacht, stieg ich in Hamburg in meinen Wagen, um zu meinem Wohnort in die Heide zu fahren. Ein ohrenbetäubender Knall — dann riss der Film der Geschehnisse. Erste visuelle Eindrücke und Empfindungen setzten sich langsam wieder zu einem Bild zusammen. Ein Wahrnehmungsfluss begann: ein Zimmer, ein Bett, ein Körper, Intubationen, Schläuche, ein Krankenhaus. Der Moment des Erwachens war wie die Fortsetzung eines Films. Doch es schien niemanden zu geben, der erwachte, kein Ich. Aus vielen Wahrnehmungsmomenten fügte sich im Bewusstsein langsam wieder ein Körper zusammen, eine „Person“ entstand, doch diese „Person“ war nicht Ich, sondern lediglich ein Objekt meiner Wahrnehmung. Es war ein Schock, dass Ich ohne jeden Zweifel vollkommen existierte, ohne dass der Körper existierte, ja ohne dass die Welt existierte. Ich war unsterblich. Es war unfassbar.
Durch einen Wink Gottes war mir die Gnade zuteil geworden, die Unterbrechung des Wahrnehmungsstromes erfahren zu dürfen. So hatte die Zeit- und Raumdimension ausgesetzt, ja, der Ur-Dualismus zwischen Erfahrendem und Erfahrenem hatte aufgehört zu existieren. Zwei Tage war ich klinisch tot gewesen.
Aus unerfindlichen Gründen hatte ich, nur wenige Minuten von meinem Zielort entfernt, mit meinem Wagen die Fahrbahn verlassen und war mit ca. 60 Stundenkilometern ungebremst frontal gegen eine hundertjährige Eiche geprallt. Dass der Organismus überhaupt eine Überlebenschance hatte und der Körper schon bald nach dem Moment des Unfalls aus dem Wrack geschweißt und geborgen werden konnte, verdanke ich dem Zusammentreffen verschiedener glücklicher Umstände. Man könnte es auch als ein Wunder bezeichnen.
Meine Existenz als Individuum war erschüttert worden, und ich war unfähig, meine Erfahrungen anderen mitzuteilen. Der gesamte Organismus schien in einer Art Betäubungszustand zu sein, körperlich und emotional. Ich erlebte eine totale Gleichgültigkeit gegenüber dem, was ich bisher als „das Leben“ angenommen hatte. Dieses „Leben“ erschien mir plötzlich als ein Strom leerer, nichtssagender Phänomene, die aus Dem entstehen, was Ich Bin – ewiges Bewusstsein.
Ich war gerade aus dem […]