Yoga kann nicht nur die Chakras, sondern auch die Augen öffnen: Die Mischung aus Entspannung und Sehtraining soll die Sehkraft nicht nur erhalten, sondern verbessern
„Ein täglicher Kamelritt ist gut für die Sehkraft“, erklärt der Yogalehrer und Sehtrainer Thomas Wesselhöft. Erfahrene Yogis wissen, dass hier nicht die Frage aufgeworfen wird, ob Beduinen Brillen tragen. Denn Thomas Wesselhöft lehrt Augenyoga: Diese Kombination aus Asanas und Augenübungen soll die Sehkraft nicht nur erhalten, sondern sogar verbessern. Schon in den alten Schriften des Kundalini- und Hatha-Yoga sei von Übungen zu lesen, die die Sicht stärken: „Das hat mich interessiert, da in unserer Gesellschaft Fehlsichtigkeiten immer häufiger werden. Für einen Lebensstil, wie ihn viele von uns führen, sind unsere Augen nicht gemacht.“
Wenn wir uns in der Natur bewegen, pendelt der Blick ganz von selbst zwischen Nähe und Ferne, rechts und links. Betrachten wir direkt vor uns eine Spur im Schnee, spannen die Augenmuskeln sich an, beim Blick in die Weite entspannen sie sich wieder. Der Wechsel von Anspannung und Entspannung, die fließenden Bewegungen nach rechts und links tun den Augenmuskeln ebenso gut wie allen anderen Muskeln im Körper. Doch wer lässt heute noch den Blick schweifen? Bei der Arbeit starren wir oft acht Stunden lang stur geradeaus auf den Monitor, abends sehen wir fern. Oft fühlen die Augen sich müde an oder brennen, doch nehmen wir das kaum wahr. „Mit der Zeit verspannen die Augenmuskeln, drücken auf den Augapfel, und das erzeugt Fehlsichtigkeit“, erläutert Wesselhöft. „Deswegen bekommen viele Menschen nach dem Schulwechsel eine Brille, oder wenn sie viel am Rechner arbeiten.“
Asanas und Sehtraining können Hand in Hand greifen
Sehtrainer wollen diesen Prozess aufhalten oder sogar umkehren: Sie lehren Übungen wie Augenrollen oder wechselndes Fokussieren in Nähe und Ferne, um die Augenmuskeln zu lockern und die Sicht zu schärfen. Dabei ist Entspannung am wichtigsten: „Beim wechselnden Sehen in Nähe und Ferne sollte man immer mit der Ferne aufhören, denn dann können die Augenmuskeln lockerlassen“, so Wesselhöft. Übrigens wirkt sich auch Stress auf die Augen aus – da tut es Körper und Seele gut, öfter mal die Augen mit den Händen zu bedecken, die Umwelt auszublenden und tief durchzuatmen. Und die Asanas unterstützen den Prozess: „Wenn man den Körper mit Yoga entgiftet und […]