Über einen Ansatz, der Raum bietet, die eigene Praxis zu vertiefen – mit individuellen Anleitungen und einem Gruppenrahmen, der jedem die Freiheit zum Forschen gibt und somit auch die Fähigkeit zur Home Practice fördert.
Wenn sich frühmorgens in einem kleinen, feinen Hamburger Yogastudio eine Gruppe von Yogis trifft, wird die Welt gerade erst wach. Zur magischen blauen Stunde passiert in diesem Raum etwas Besonderes. Es wird vor allem sehr leise. Jeder geht in seine eigene Wahrnehmung, die eigene Atmung, den eigenen Flow. Willkommen im The Practice Space!
Über die letzten Jahre habe ich mich nicht nur als Yogalehrer, sondern auch über die Sport- und Performance-Psychologie eingehend mit der Frage beschäftigt, was mental beim Yoga passiert. Vor allem damit, welche Rolle Aufmerksamkeit und Selbstvertrauen bzw. Selbstwirksamkeit im Yoga spielen. Mir fiel auf, dass die meisten Schüler nicht in der Lage sind, sich eine eigene kleine Praxis zu Hause zu schaffen, oder sagen könnten, wo in ihrer Praxis gerade ihr Fokus ist. Und das ist schade, aber nicht verwunderlich …
The Practice Space The Practice Space wurde von Clemens Frede entwickelt und ist ein Raum, in dem Yogaschüler ihre eigene Praxis verfeinern können. Im Practice Space gibt es immer ein Thema, das auf alle Yoga-Level anwendbar ist und den Teilnehmern eine Orientierung gibt. Das kann ein körperliches oder philosophisches Thema sein. Gemeinsam wird das Thema erforscht und greifbar gemacht, bevor jeder in seinen eigenen Flow einsteigt. Das freie Üben gibt dem Lehrer die Möglichkeit, seine Schüler genauer zu beobachten und individuelle Tipps zu geben. |
Yogaunterricht heute
Es gibt heutzutage kaum offene Klassen, die darauf ausgelegt sind, Schüler in eine persönliche Praxis und die eigene Selbstwahrnehmung zu bringen, also das eigene Tempo oder die eigenen Übungen im Rhythmus der Atmung zu bestimmen. Offene Klassen werden pauschal angeleitet, im einfachsten Fall ein standardisierter, im besseren Fall ein auf die Gruppe angepasster Flow. Meist geht es lediglich um Abfolgen von Asanas, die in der Form angeleitet werden, nicht aber in der körperlichen Wahrnehmung, und schon gar nicht individuell. Die Möglichkeiten einer offenen Klasse sind natürlich eingeschränkt. Die Schüler folgen meist blind den Anleitungen des Unterrichtenden, ohne ins […]