Die neun Monate der Schwangerschaft sind für jede Frau eine Zeit voller Veränderungen und Herausforderungen. Yoga kann viel zum Wohlbefinden einer werdenden Mama beitragen. Was Yogalehrer dabei besonders beachten sollten, haben uns Expertinnen zum Thema Pränatal-Yoga erzählt.
Wenn ein Baby heranwächst, macht jede Frau tiefgreifende Erfahrungen. Der Körper einer Schwangeren macht enorme Veränderungen durch. Auf emotionaler Ebene wechseln sich möglicherweise Freude, Unsicherheit, Hoffnungen und Ängste ab. Frauen, die mit solchen Umbrüchen konfrontiert sind, wünschen sich von ihrem Yogalehrer verständlicherweise Unterstützung, Verständnis und kompetente Anleitung. Doch was gilt es in diesem Zusammenhang als Lehrer besonders zu beachten? Wann sollte man eine Schülerin bitten, in einen Schwangerenyogakurs zu wechseln? Welche Übungen sind absolut kontraproduktiv, welche hilfreich? Wir haben Expertinnen dazu befragt.
Zunächst ist es wichtig zu verstehen, welche physischen Veränderungen Frauen in der Schwangerschaft erleben. Medizinisch wird diese Zeit üblicherweise in drei Abschnitte bzw. Trimester eingeteilt. Die Yogapraxis sollte diesen Phasen angepasst werden. „Erstaunlicherweise denken viele, dass eine Frau, die gerade erst schwanger geworden ist, erstmal weitermachen kann wie bisher“, erzählt Patricia Thielemann im Interview mit YOGA AKTUELL. Die Gründerin von Spirit Yoga ist nicht nur erfahrene Prä- und Postnatal-Yogalehrerin, sondern auch Mutter von zwei Söhnen. „Ich kann das gut verstehen, denn wenn sich alles verändert, möchte man an manchen Dingen gerne so lange wie möglich festhalten. Nichtsdestotrotz ist das erste Trimester eine sensible Phase, und schweißtreibender, dynamischer Yoga ist nun kontraproduktiv.“ Jetzt ist nicht die Zeit, um körperlich anspruchsvolle Asanas zu meistern. Übungen, die starke Vibrationen oder Erschütterungen im Körper auslösen, wie z.B. Hüpfen oder schnelles Auf und Ab gilt es zu vermeiden. Auch weil nun Kreislaufprobleme auftreten können und der Teilnehmerin dann möglicherweise schwarz vor Augen wird. „Besser als sich auszupowern ist es in dieser Zeit, zu „brüten“, so Thielemann. „Der Bauchraum will sich weiten, das neue Leben möchte sich dort setzen. Diesen Dingen sollte man nun Raum geben.“ Was nicht heißt, dass sich eine Schwangere nur noch hinlegen und ruhig atmen soll. Wer bisher eine fordernde Praxis hatte, wird durch so eine radikale Veränderung möglicherweise eher gestresst. Sinn hat es dagegen, die Schülerin dazu zu ermutigen, zwischendurch Pausen einzulegen und die eigenen Grenzen zu achten. Der Fokus sollte sich darauf richten, was Mutter und Kind jetzt guttut.
Übelkeit ist […]