Die schützende, nährende und über alle Ängste siegende Kraft der Devi und die Feierlichkeiten an Navaratri, einem traditionellen Fest zu Ehren der Großen Göttin.
Ein Devi-Mahatmya („Erhabenheit der Göttin“; Name für Werke, in denen die Großartigkeit der Göttin gepriesen wird) rühmt die Große Mutter-Göttin als Verkörperung der Erde, in deren Gestalt sie alle Wesen erhält, nährt und umsorgt und in der sie kosmische Beständigkeit sowie Fortdauer ausdrückt. In ihrem transzendenten Zustand ist sie die göttliche und segensreiche Königin des Universums, die aus ihrer kosmischen Sphäre hinabsteigt, um auf der Erde Harmonie aufrechtzuerhalten.
„Durga“ bedeutet im Sanskrit Schwierigkeit, eine Festung oder ein Ort, der schwer einzunehmen ist. Eine andere Bedeutung von Durga ist „Durgatinashini“, was wörtlich heißt: „diejenige, die alle Schwierigkeiten auslöscht“. Sie steuert das Schiff unserer Gedanken durch die aufgepeitschten Gewässer des Samsara, der Welt der Illusion. Durga als erhabene Mutter-Göttin schützt ihre Anhänger vor den Übeln der Welt und beseitigt ihre Leiden.
Während einer die ganze Nacht andauernden Sadhana im kuriosen, dennoch sehr mystischen Jhula-Devi-Tempel in der Kumaon-Region des Himalaya jagten das tiefe Grollen und der starke Geruch eines Himalaya-Leoparden Schauer über meinen Rücken. Angst ist eine uns angeborene Neigung, die die meisten von uns in sich tragen. Die Weisheit und die Führung, die aus jahrelanger Shakti-Sadhana erwuchsen, brachten mich dazu, mich in diesem einsamen, angsterfüllten Augenblick ganz der Devi, der Göttlichen Mutter-Göttin, hinzugeben.
Die Durga-Murti (Murti = Statue) im Tempel erwachte zum Leben, und als sie in all ihrem Glanz hervortrat, flüsterte Ma Durga ihr Schutzmantra „Om Hrim Shrim Krim Dum Durgayai Svaha!“. Den Rest der Nacht verbrachte ich in zutiefst meditativem Mantra-Chant, voller Vertrauen in die Weisheit und die nährende Kraft der kosmischen Mutter.
Ma Durga ist die schützende Form der Shakti, die alle Hindernisse beseitigt, während ihre feurige Natur uns transformiert und uns in unserer heiligen Praxis verankert. Ihr Feuer reinigt das Erd- und das Wasserelement in uns. Sie repräsentiert die goldrote Flamme im spirituellen Herzen, wo wir lernen, uns tief zu konzentrieren, um meditative Glückseligkeit zu erfahren.
Genau wie Shiva hat Ma Durga drei Augen. Das linke Auge steht für das Begehren (den Mond), das rechte Auge für das Handeln (die Sonne) und das mittlere für das Wissen (das Feuer). Shakti-Sadhana schenkt uns Führung auf […]