Dr. phil. Patrick Broome, 1968 in Kulmbach geboren und in Kalifornien aufgewachsen, ist Yogalehrer und Psychologe. Er lebt mit seiner Frau und seinem Sohn in München, wo er eine Yogaschule in Schwabing leitet. Internet: www.jivamuktiyoga.de
Auf welche Ihrer Eigenschaften werden Sie lieber nicht angesprochen?
Auf all die Schatten, die ich mit mir herumtrage. Am meisten ärgere ich mich über meine Ungeduld und darüber, dass ich mich manchmal schwertue, auf andere einzugehen.
Welchem Menschen würden Sie gerne begegnen? Er kann auch bereits verstorben sein …
Ich hätte wirklich gerne Osho in seinen frühen Schaffensjahren kennengelernt. Als er sich noch Acharya Rajneesh nannte und in Indien lehrte.
Wenn Sie auf eine einsame Insel müssten, welche drei Bücher würden Sie mitnehmen?
Wenn es sonst nichts Wichtiges mehr mitzunehmen gibt, dann Patanjalis Yoga-Sutras nach Godfri (Devereux, Anm. d. Red.), irgendwas von Ken Wilber und dann noch einen guten Roman, der die Fantasie anregt, wie etwa Shantaram.
Yoga bedeutet für Sie persönlich was?
Intimität und die Fähigkeit, meiner Umwelt ein ernsthaftes Kontaktangebot zu machen.
Was war Ihre tiefste Erfahrung während einer Yoga-stunde?
Eine tiefe Verbundenheit mit mir selbst und allen anderen Lebewesen.
Was ist Ihr persönliches Lieblings-Asana, und warum?
Ganz ehrlich? Shavasana. Die Arbeit ist getan, ich kann endlich loslassen und vollkommen im Hier und Jetzt aufgehen …
Welches Asana mögen Sie überhaupt nicht, und warum?
Ich versuche, ihnen allen mit Gleichmut zu begegnen. Vielleicht der Grund, weshalb ich noch immer nicht auf den Händen balancieren kann.
Ist Meditation für Sie wichtig? Wenn ja, warum?
Sie verhindert, dass ich komplett durchdrehe, und gibt mir stattdessen die Sicherheit, im Großen und Ganzen geborgen und versorgt zu sein.
Was geht Ihnen in der spirituellen Szene so richtig gegen den Strich?
Scheinheiligkeit!
Warum sind Sie hier auf der Welt?
Weil es anscheinend noch einiges für mich abzuarbeiten gilt.
Wem oder was können Sie nicht widerstehen?
Meinem zweijährigen Sohn Jimmy.
Wer ist Ihr persönliches Vorbild?
Der, der ich sein könnte, wenn ich in Frieden mit all meinen Ängsten leben würde.
Was braucht die Yogaszene in Europa Ihrer Meinung nach?
Gelassenheit, Toleranz und Mut zur Eigenständigkeit.
Wenn Sie bestimmen könnten, wie oder wo Sie wiedergeboren werden, was würden Sie wählen?
Ich würde lieber aus dem Recycling-Zirkus aussteigen! Falls dies nicht möglich ist, erscheint das Leben als Ashram-Katze durchaus verlockend …