Was ist Christusbewusstsein? Und sind wir nicht im Grunde fortwährend auf der Suche danach? Wo wir es suchen, wie wir es finden, und worin wir es spüren können.
In den kommenden Jahrzehnten wird Religion neu auferstehen und eine Renaissance nie gekannten Ausmaßes, nie gekannter Größe, Vielfalt und Sanftheit erleben.
Christusbewusstsein ist das, was alle Mystiker aller Religionen und Traditionen anstreben oder erreicht haben. Es ist das Nirvana des Buddhisten, der Samadhi des Hindu, das Verwirklichen des Paramatman-Lichtes, der siebte Himmel oder das Paradies des Juden und Moslems, und es hat viele anderer Namen. Ich bin ein Geschichtenerzähler. Deshalb möchte ich das, was wir Christusbewusstsein nennen, mit einer farbigen und den Geist beseelenden Geschichte bebildern.
Erhebung des Geistes
Den jungen Prediger schien mit der Übernahme seines Amtes wie über Nacht eine unsichtbare Kraft beseelt zu haben. Von ihr ganz entflammt, stand er mitten unter den Mitgliedern seiner Gemeinde und rief mit prophetischer Stimme: „Eine neue Gläubigkeit, eine beseelte, authentische Gläubigkeit beginnt immer mehr Menschen zu erfassen oder wird von ihnen als noch nicht benennbare Sehnsucht tief in ihrer Seele erahnt. Das äußere Leben wird als sinnentleert empfunden. Die Politik, der Unterhaltungsmarkt, das vorgegaukelte Leben in der Werbung, die eigene Tätigkeit und leider auch das vorhandene Religionsangebot werden oft als hohl, als Surrogat erfahren. Die Suche nach neuen, gangbaren Wegen, nach kompetenten Menschen, die brennenden Fragen nicht mit erlernten Phrasen und kaltherzigen Vertröstungen begegnen, sondern die mit offenen Ohren und verstehendem Herzen zuhören, die durch wirkliches Zuhören eigene Antworten im Gegenüber erwachsen lassen, diese Suche wird immer lauter vernehmbar für alle, die im Pulsschlag der Zeit und dieser Menschheit wach und fühlend mitschwingen.“
„Was fehlt den Kirchen, den Synagogen, den Gotteshäusern überall? Was macht Gottesdienste so langweilig, dass keiner sie sich mehr anhören und anschauen mag? Sie sind zu nichtssagenden Ritualen und zu wertneutralen Predigten verkommen. Diese scheintoten Religionsapparate, die die Erhebung der Seele, die Erleuchtung des Menschen verhindern, sind wie Krankenhäuser, in denen Heilung verboten ist. Der Meister der Christen sagte dazu schlicht: ‚Lasst die Toten die Toten begraben.‘ Es gibt ganz sicherlich beispielhafte Ausnahmen, aber insgesamt zeigen uns die bescheidenen Besucherzahlen doch den tiefen Verdruss. Ich behaupte: Es ist kein Unglaube im Volk, es ist Unglaube in […]