Kreativität trifft Meditation im Hier und Jetzt: ein Seminar mit Doris Dörrie und Zen-Lehrerin Beate Stolte.
„Selbstvergessen und hochkonzentriert“ lautet die Seminarankündigung. Dieser Titel bringt auf den Punkt, worum es sowohl in der kreativen Arbeit als auch in der Meditation geht. Er stammt aus der Feder der erfolgsgekrönten Autorin Doris Dörrie. Gemeinsam mit Beate Stolte, einer Zen-Lehrerin, gab sie dieses Seminar im Sommer letzten Jahres im Schweizer Seminarhaus Felsentor. Der Workshop war innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Die Warteliste war lang. Kein Wunder, allein der Name Doris Dörrie zieht. Er steht für Kreativität, Witz, Intelligenz und Tiefgang gleichermaßen. Doris Dörrie ist aber nicht nur als begnadete Drehbuchautorin bekannt, sondern auch als eine Frau, die dem Zen sehr zugewandt ist. Spätestens durch ihre Filme „Erleuchtung garantiert“ und „How to cook your life“ wurde klar, dass es der Münchnerin um mehr geht als um eine flache Verfilmung von spirituellen Trends.
In der Vorstellungsrunde am ersten Tag des Seminars wird deutlich, dass die meisten Teilnehmer gekommen sind, um sie einmal hautnah zu erleben. Andere wiederum kennen die Meditationslehrerin Beate Stolte seit vielen Jahren und besuchen regelmäßig ihre Retreats. Ein Paar, ein Buchautor und eine Seminarleiterin für kreatives Schreiben, ist extra aus New Mexico angereist, um dieses Duo zusammen zu erleben. Andere Teilnehmer kommen aus der Schweiz, aus Österreich und Deutschland. Sie alle möchten etwas von den beiden Seminarleiterinnen lernen: kreativer zu werden und selbstvergessener zu meditieren. Dörrie leitet die kreativen Sequenzen, für die Meditation ist Beate Stolte zuständig. Sie hat viele Jahre in den USA gelebt und gelehrt, die letzten Jahre im Upaya-Zen-Center in New Mexico.
Für die beiden Freundinnen ist dieses erste gemeinsame Seminar ein Experiment. Ein sehr erfolgreiches, wie sich hinterher herausstellt. Die fünf Seminartage werden getragen von Heiterkeit, Freude und Neugierde. Eine ideale Mischung, um den eigenen Geist zu öffnen und ihn mit der eigenen Kreativität und der eigenen Quelle in Kontakt zu bringen.
Einfach anfangen: schreiben ohne zu werten und ohne den Anspruch der Perfektion
Am ersten Morgen erhalten wir nach mehreren Meditationen in Stille und im Gehen, einem Frühstück und einer Arbeitsmeditation von Doris Dörrie unsere erste Aufgabe: Wir sollen schreiben, ohne zu denken, ohne zu werten, ohne zu verbessern. Und das 10 Minuten lang. Wir legen los. Wir […]