Yoga zu Füßen der Zugspitze: Im Hotel Kranzbach bei Garmisch-Patenkirchen lässt sich in malerischer Kulisse Kraft tanken
Ich atme tief ein. Die Landschaft, durch die ich fahre, beruhigt mich. Ich atme tief aus. Ich fahre nach Mittenwald in Richtung Klais. Ich atme wieder tief ein und aus. So, als wollte ich die Schönheit der Landschaft, an der ich jetzt vorbeifahre, über die Atmung in mich aufnehmen. Die Fahrt geht weiter. Rechts ab in die private Mautstraße, die mich zum Hotel Kranzbach führt. Am liebsten würde ich die letzten Kilometer zum Hotel zu Fuß gehen. Der Wald entlang der Mautstraße strotzt vor Gesundheit, der Himmel ist blau, die Luft ist klar. Ich halte an, steige aus, gehe ein paar Schritte und atme diese großartige Alpenkulisse erneut ein. Diese Region wirkt kraftvoll, gesund und heilsam. So kommt es mir zumindest vor. Deshalb gönne ich mir noch ein paar weitere tiefe Atemzüge, steige wieder ins Auto und fahre zum Hotel Kranzbach. Hier werde ich in den kommenden Tagen noch viele bewusste tiefe Atemzüge tun.
Eigenwillige Schönheit
Das Hotel Kranzbach ist wie gemacht für diese Umgebung. Schön, ästhetisch und sanft. Genauso wird auch Mary Isabel Portman beschrieben, die als eigenwillige Bauherrin des „Kranzbach“ in die Geschichte einging. Portman war eine junge englische Adelige, die vor nahezu 100 Jahren am Fuß der Zugspitze ihre Pläne in die Tat umsetzte und das einzige „englische Schloss“ in den Alpen erbauen ließ. Die Aristokratin stammte aus einer der reichsten Familien Englands. Sie war gerade mal 36 Jahre alt, unverheiratet und eine für die damaligen Verhältnisse äußerst unabhängige Frau, als sie 1913 den Kaufvertrag für die „Kranzbachwiese“ unterzeichnete. Das Haus wurde ganz im Geiste der britischen „Arts and Crafts“-Bewegung gebaut, deren Mitglieder eine Renaissance der mittelalterlichen Handwerkskünste anstrebten. Allerdings hatte das Leben selbst andere Pläne mit ihr. Der erste Weltkrieg führte dazu, dass sie selbst nicht mehr nach Deutschland zurückkehren konnte. Ihr Schloss wurde fertiggestellt, ohne dass sie ihr Traumhaus jemals persönlich zu Gesicht bekam. In den folgenden Jahrzehnten wechselte das Haus mehrfach seine Besitzer, bis es im Jahre 2003 an einen Hotelbetreiber verkauft wurde, der bereits zwei renommierte Wellnesshotels in Österreich betreibt. Vier Jahre blieb das Hotel geschlossen, wurde umgebaut und im Jahre 2007 als spezialisiertes Wellnesshotel mit einer […]