Schweigen (Mauna Yoga) ist eine der grundlegendsten und tiefsten Erfahrungen menschlicher Existenz. Wenn wir das Schweigen verstanden haben, erhalten wir zu einer Inspiration Zugang, die der Menschheit seit Urzeiten aus dem Bewusstsein und aus den Mündern unserer weisen Vorfahren zuströmt.
Schweigen sollte nicht nur die Abwesenheit von Sprechen sein. Ist es nur die Abwesenheit von Sprechen, kann es sogar emotional und spirituell schaden. Solange das Innere nicht erfüllt ist, gibt es kein Schweigen. Wir sollten uns deshalb zuerst mit Meditation, mit Kontemplation, mit unserem Mantra erfüllen und das Schweigen zu einer Möglichkeit entwickeln, um in die tieferen Schichten des Bewusstseins einzutauchen.
Der Ausdruck „die tieferen Schichten des Bewusstseins“, führt den modernen Menschen oft dazu, die Launen und Ansammlungen, Verwirrungen und Dunkelheiten unseres Unbewussten aufzusuchen. Der Weg zum Überbewusstsein ist jedoch ein anderer. Das Bewusstsein ist ein Ozean, in dem wir, ähnlich einem Taucher, viele Temperaturwechsel und viele unterschiedliche Druckebenen vorfinden. In jeder Schicht des Bewusstseins ändert sich die Frequenz seines Kraftfeldes. Auf der Ebene der Sprache schwingt es auf seiner niedrigsten Frequenz. Auf der Ebene des reinen Gedankens ist die Frequenz etwas höher. Auf der Ebene des Mantras ist sie wieder etwas höher. Wenn ein Körper entspannt ist und man sich in die Meditation begibt, dann wiederholt sich das Mantra schneller, da es dann mit einer höheren Frequenz verschmilzt. Wenn man von dort zu den tieferen, schweigenden Schichten fortschreitet, sind sie von noch höherer Frequenz, einer so hohen Frequenz, dass sie auf der Stufe des niedrigen Bewusstseins kaum noch wahrnehmbar sind. Wir müssen lernen, diesen Platz aufzusuchen.
Dies scheint ein langer Tauchgang zu werden. Und es ist in der Tat ein langer Tauchgang, wegen all der Hindernisse, die auf dem Weg liegen. Welche Hindernisse sind das? Es sind die Samskaras aus vergangenen Leben, also die Eindrücke von Erfahrungen, denen wir in vergangenen Leben ausgesetzt waren und denen wir uns in diesem Leben aussetzen. Die Zeit des Schweigens sollte eine Zeit des Bereinigens dieser vergangenen Eindrücke sein. Es sollte eine Zeit sein, in der keine neuen Eindrücke aufgenommen werden, so dass das Bewusstsein die Zustände seiner eigenen höheren Frequenz wahrnehmen und verwirklichen kann. Wenn wir uns diesen Eindrücken aussetzen, bilden wir Gewohnheiten in Bezug auf die Art und Weise, wie […]