Und das Licht scheint in der Finsternis… Über die tiefere Bedeutung des Weihnachtsfestes
Die Weihnachtszeit rückt wieder näher, und damit auch die kalte und dunkle Jahreszeit. Denn Weihnachten liegt ja fast genau an dem Punkt im Jahreslauf, an dem die Nacht und damit die Dunkelheit am längsten ist und gerade in diese Zeit fällt die Geburt des Christuskindes. Dabei wurde Weihnachten nicht immer am 25. Dezember gefeiert; erst seit die römische Kirche im Jahre 336 n. Chr. diesen Termin wählte, setzte er sich allmählich gegenüber den an anderen Orten begangenen Terminen, wie zum Beispiel dem 6. Januar und einem weiteren Termin, zwischen Ostern und Pfingsten, durch. Doch auch wenn der 25. Dezember nicht als historisch gesicherter Geburtstag Christi gelten kann, so hätte man wohl kaum einen passenderen Termin finden können. In dieser in unseren Breiten dunkelsten und kältesten Zeit des Jahres, soll die Geburt des Christuskindes das Licht, die Wärme und die Hoffnung zurück in die Herzen der Menschen bringen. Und wer noch nicht ganz vom kommerziellen Vorweihnachtsrummel erschlagen ist und die Schlichtheit und Zartheit des Weihnachtsgeschehens noch innerlich miterleben kann, kommt fast nicht umhin, von diesem Ereignis berührt zu werden. Auch mir geht das so, wenn ich mich vor dem hektischen Vorweihnachts-Konsumrausch und der oberflächlichen Pseudo-Weihnachts-Stimmungsmache in eine Kirche flüchte und unvermittelt in die stille Tiefe und Andacht dieser Stimmung eintauche. In solchen Momenten fühle ich mich spontan berührt von diesem Ereignis, und das, obwohl ich mit der kirchlichen Auslegung des Weihnachtsgeschehens (Jesus Christus als einziger Gottessohn, als ausschließlicher oder zumindest höchster Weg zum Seelenheil) nur wenig anfangen kann und normalerweise alles andere als ein eifriger Kirchgänger bin.
Der Kirche entfremdet
Wie so viele Menschen in unserer Gesellschaft habe auch ich mich schon länger von meiner Geburtsreligion, dem Katholizismus, abgewandt. Gegenüber dem Alleinanspruch der Kirche und ihrer Lehren empfand ich die Universalität und Weisheit des Yoga und Hinduismus als Offenbarung und ihre Offenheit und Toleranz als befreiend. Während christliche Missionare sich einst in Indien in oft ordinärster und brutalster Weise über die angeblich primitive Religion der Hindus lustig machten, wurde Christus vom Großteil der indischen Gläubigen und spirituellen Lehrer spontan und selbstverständlich als großer Meister oder sogar als Avatar (Verkörperung Gottes) anerkannt und verehrt, (unter anderem von Mahatma Gandhi und […]