Mit den Feiertagen kehrt hoffentlich auch bei dir ein wenig Ruhe ein. Die beste Gelegenheit, einfach mal nichts zu tun. Aber das ist leichter gesagt als getan! Das gönnen wir uns fast nie. Für die meisten Yogis und auch für Yogalehrerinnen und -lehrer ist der Alltag jenseits der Matte prall gefüllt mit Verpflichtungen und Terminen. Da ist es gar nicht so leicht, mal ein paar Minuten für sich selbst zu finden. Umso wichtiger ist es, zwischendurch mal so richtig faul zu sein.
Mal nichts zu tun ist gar nicht so leicht. Besonders nicht in einer Gesellschaft, die auf Leistung getrimmt ist. Denn schließlich geht es darum, seine Zeit möglichst sinnvoll zu verbringen. Ja, auf unserem spirituellen Weg haben wir häufig das Gefühl, dass wir nur durch Leistung vorankommen. Kennst du das?
Da geraten wir schnell mal in Stress, wenn der Partner tiefer in die Asanas hineinkommt als wir selbst. Und auch wenn die beste Freundin schwierige Haltungen mit Leichtigkeit macht und wir immer noch – in unseren Augen – unbeweglicher sind als sie, kann uns der Ehrgeiz packen. Ganz zu schweigen von der Erfahrung, wenn der Nachbar in der Endrunde des Seminars erzählt, wie tief seine Erfahrung von Stille war und wir selbst konnten aus unserem Gedankenkarussell nicht aussteigen. Da kann man sich schon mal als Versager fühlen. In solchen Momenten ganz entspannt zu bleiben, ist dann eine große Herausforderung. Aber genau das ist es ja, worum es im Yoga geht: Anspannung und Entspannung. Ruhe und Aktivität. Yin und Yang. Tun im Nichtstun. Disziplin und Gleichmut. Loslassen und Sein.
Beim Nichtstun passiert mehr als du denkst
In unserer Gesellschaft, die sich durch permanentes Tun auszeichnet und in der mittlerweile so viele Menschen ausbrennen, ist das „Nichtstun“ überlebenswichtig geworden. Ich glaube, deswegen ist Yin-Yoga so beliebt. Hier darf man einfach mal passiv sein. Sich der Erde hingeben. Ruhig sein. Entspannen. Trotzdem passiert im Körper während der drei Minuten, in denen die Asanas gehalten wird, enorm viel. Dann erst wird nämlich das tiefliegende Fasziengewebe optimal stimuliert und verklebte Faszien können sich wieder regenerieren.
Neben der Stimulation der Faszien geschieht aber auch in anderen Regionen des Körpers viel mehr, als wir vermuten. In solchen ruhigen Momenten werden bestimmte Regionen in […]