„In dieser Welt ist alles Eins – ein großer Organismus. Alles hängt zusammen und ist voneinander abhängig. Doch das Gleichgewicht ist in Gefahr – wir alle wissen das.“ Mit den Worten beschreibt Pranavi ihr Crowdfunding-Projekt Jagadambe Ma. Im Rahmen dieses Projektes soll Mantra-Musik aufgenommen und der Erlös langfristig an das Urwaldprojekt von Peter Wohlleben in der Eifel gespendet werden. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, wie wir gemeinsam alte Wälder in Deutschland retten können.
INTERVIEW
YOGA AKTUELL: Pranavi, du hast ein wundervolles Crowdfunding Projekt kreiert „Mantra Musik mit Impact – Zuhören schützt Bäume“ – was ist die Idee dahinter?
Pranavi: Danke dir vielmals! Grundlegend geht es darum, mit dem Geld des Crowdfundings 4 Mantra Lieder aufzunehmen und dann wirklich 100 % des Gewinns langfristig an das Urwaldprojekt von Peter Wohlleben in der Eifel zu geben. So können wir gemeinsam alte Wälder in Deutschland retten!
Die Idee und Motivation dahinter liegt tief und für mich persönlich ist es, als wenn sich mit diesem Crowdfunding ein Kreislauf schließen darf: Denn wenn ich in den Wald gehe, wird mir die Einheit dieser Welt bewusst. Und ich spüre mein Eingebundensein in diese Welt – vielleicht kennst du das Gefühl auch? Aus diesem Einheitserleben kommt für mich die Inspiration für die Musik – für die Musik mit Mantras. Aus diesem Einheitserleben kommend ist auf einmal eine Melodie da und eine bestimmte Energie, die diese Melodie mit sich bringt. Mit dieser Energie zeigt sich dann auch, welches Mantra oder (wir können auch sagen) welcher göttliche Aspekt mit dieser Melodie transportiert werden möchte. Das ist auch jedes Mal wieder überraschend für mich selbst! Ich plane das ja nicht strategisch. Und dieses Geschenk darf mit dem Crowdfunding im Endeffekt wieder zurück in den Wald fließen – langfristig und verlässlich.
Und es ist ja auch so: Mantras tragen jeweils bestimmte Energien und diese spüren wir doch auch, wenn wir Mantras singen, mit ihnen meditieren und Mantra-Yoga machen, oder? Doch stellt sich dann nicht auch die Frage: Was machen wir ganz konkret mit dieser Energie, die uns durch die Mantrayoga-Praxis geschenkt wird? Bei mir hat sich aus dieser Mantrayoga-Energie ganz natürlich in den letzten 1-2 Jahren dieses Projekt mit seiner Musik und seinem Kontext entwickelt. Und ich freue mich, dass ich meine Selbstzweifel überwunden habe und dieses Crowdfunding Projekt am 7 .Juli 2022 gestartet habe!
Passend zum Projekt trägt das Album eurer Kampagne den Namen Jagadambe Ma. Was bedeutet dieses Mantra?
Jagadambe Ma meint die Welt als Mutter, also alle Erscheinungen und Manifestationen dieser Welt als mütterlich – archetypisch gesehen also als nährend und bedingungslos liebend. Alles in dieser Welt ist gleichwertig und miteinander verbunden in dem einen großen Ganzen – ist doch alles von der EINEN Energie durchzogen, die über jede Beschreibung hinausgeht.
Diese materielle Verbundenheit in unserer Welt ist auch eine Abhängigkeit. Wir sind abhängig von einem ökologischen Gleichgewicht, von ausgeglichenen Lebensbedingungen und harmonischen sozialen Beziehungen. Vielleicht wird uns dies auch besonders in der gegenwärtigen Zeit immer bewusster!
Jedoch ist dieses Gleichgewicht in Gefahr… und das wissen wir ja eigentlich alle, oder?
Und so ist der Titel unserer EP und somit auch des Crowdfundings eine Erinnerung für jeden Menschen, immer wieder für dieses Gleichgewicht zu sorgen. In die Selbstverantwortung zu gehen und damit auch zu realisieren, dass wir eins sind mit dieser Erde.
Jagadambe Ma meint die Welt als Mutter, also alle Erscheinungen und Manifestationen dieser Welt als mütterlich – archetypisch gesehen also als nährend und bedingungslos liebend.
Bei Jagadambe Ma handelt es sich um deine Liebeserklärung an den Wald. Was ist deine Motivation, langfristig an den Wald zurückzugeben?
Naja, es ist meine Liebeserklärung an den Wald genauso wie deine, wenn du mitmachst: Ich hatte ja vorhin schon drauf hingewiesen, wie sehr mich der Wald in dieses Einheitserleben mit der Erde und dem Sein der gesamten Existenz bringt – vielleicht kennst du das ja auch? Im Wald gleite ich wie in eine natürliche Meditation – es ist wunderschön und diese Verbundenheit, die ich dann spüre, ist für mich auch die Liebe dieser Welt.
Weißt du, ich bin Mantra-Yogalehrerin und Mantra-Musikerin mit Herz und Verstand. Meine Yogastunden, Mantra-Sharing-Circles und Konzerte möchten tiefe Verbindung schaffen – zu dir selbst, zu anderen und zur Welt. Diese Verbindung gilt es für mich aufrichtig zu leben! So kann Yoga über die Matte hinaus lebendig werden – raus aus der Ego-Eso-Bubble.
Was hat deiner Meinung nach Mantra Musik mit dem Wald zu tun?
Wenn ich in den Wald gehe, wird mir die Einheit unserer Welt bewusst – ich kann darin baden. Vielleicht kennst du das Gefühl! Da ist ein tiefer Friede und ein Gefühl von Harmonie und sinnvoller Ordnung. Und dieses Einheitserleben ist mir ebenso zugänglich, wenn ich Mantras singe. Im Endeffekt gibt es wohl nur eine Einheit, zu deren Erleben wir über verschiedene Wege finden können. Und dort finde ich dann auch mich selbst – als Teil des großen Ganzen. Damit kommt für mich auch das innere Bedürfnis, etwas zum Erhalt des Gleichgewichtes dieses großen Ganzen beizutragen.
Wie hast du zu Mantras und Meditation gefunden?

Das ist eine wahrscheinlich überraschende Geschichte, denn damals habe ich als Marketing Managerin gearbeitet und dabei ging es mir richtig schlecht. An einem Abend saß ich in der Straßenbahn und war wieder total gestresst. Ich war überarbeitet, konnte nicht abschalten, hatte krasse Schlafprobleme und keine Zeit für sinnvolle Beziehungen. Wahrscheinlich hatte ich damals ein Burnout, aber konnte es nicht wahrnehmen.
Und dann saß da diese Frau neben mir und las ein Buch – ich las nebenbei eine Seite mit und war schockiert: Dort stand genau beschrieben, was in meinem Kopf vorging und was meine kreisenden Gedanken mit mir machten – wie sie mich nicht losließen. In dem Moment wollte die Frau aussteigen und durch die sich schließende Tür der Straßenbahn reichte sie mir noch schnell einen kleinen Zettel mit dem langen indischen Namen des Autors. Am gleichen Abend bestellte ich das Buch über Mantras und Meditation und es hat mein Leben verändert.
Macht es einen Unterschied, ob wir Mantras singen oder rezitieren?
Vom klassischen yogatherapeutischen Standpunkt aus macht es einen großen Unterschied! Wenn wir ein Mantra rezitieren, harmonisieren wir wohl vorwiegend die Pranamaya Kosha, also unser Energiesystem. Und wenn wir ein Mantra singen, harmonisieren und reinigen wir eher unsere Manomaya Kosha, also unsere Gefühle und die mit diesen Gefühlen verbundenen Gedanken. Diese beiden Koshas wirken aber auch aufeinander ein und vielleicht sind sie auch manchmal gar nicht so leicht zu trennen.
[Mehr über die Koshas: Die Koshas: Kolumne von Dr. Ralph Skuban – 7er Bundle ]
Hinzu kommt, dass wir in einer Rezitation wohl mehr auf eine möglichst korrekte Aussprache achten. Dabei versuchen wir z.B. die Längen und Kürzen der Sanskritworte zu beachten. Beim künstlerischen Ausdruck des Singens jedoch ist das auch immer mal wieder nicht so – auch in sehr bekannten Vertonungen von Mantras und Kirtans. Das kommt daher, dass wir beim Singen wohl mehr mit unseren Gefühlen dabei sind und fühlen – und achten weniger darauf, dass das „a“ z.B. lang gesungen wird, obwohl es in der Aussprache eigentlich kurz ist.
Bei mir persönlich ist es so: Wenn eine Melodie zu mir kommt, höre ich ihr genau zu und die Worte, die dann in diese Melodie hineinfließen, passen mit den eigentlichen Längen und Kürzen der Sanskrit Worte. So entsteht für mich ein „rundes“ Gefühl bei der Sache und die möglichst korrekte Aussprache kann mit der Gefühlsebene zusammenfließen.
- Du spendest selbst und suchst dir dafür 1 Dankeschön aus. Wir haben ganz verschiedene kleine oder größere „Dankeschöns“ für dich – schau dich mal auf unserer Projektseite um.
- Du teilst unsere Projektseite mit deiner persönlichen Empfehlung auf deinen Social Media Kanälen. Das ist auch echt eine RIESEN Hilfe und wird von vielen sehr unterschätzt!
Wo man dich erleben ? 17.08.-21.08. Xperience Festival Zwischendurch bin ich immer wieder in kleineren Kreisen bundesweit unterwegs und am besten ist, du schickst mir über Facebook eine Freundschaftsanfrage oder folgst mir auf Instagram. Mit ist es sehr wichtig, mit diesem Projekt wirklich meinem Herzen zu folgen und bei meinem wahren Selbst zu bleiben. Deswegen werde ich mit dem Projekt diesen Sommer zu den Menschen und Orten gehen, wo ich eine aufrichtige Resonanz zum Thema des Crowdfundings wahrnehme. Wenn du also dein Eindruck hast, dass ich bei dir für eine Mantra-Yogastunde, einen Mantra-Sharing-Circle mit Heilreise zu deinem inneren Lebensbaum vorbeikommen sollte, dann melde dich gerne bei mir. |