Josh Summers blickt auf eine bemerkenswerte Meditationserfahrung zurück. Im Gespräch mit YOGA AKTUELL teilt er wertvolle Einsichten über die aus Meditation erwachsende Gelassenheit und erklärt, warum es nicht darum geht, die Gedanken zu stoppen, sondern vielmehr darum, ihre Natur zu verstehen
Unser Geist wirkt sich maßgeblich auf unser Wohlbefinden aus. Wie sehr, können wir alle selbst schnell überprüfen: Ist unser Geist ruhig und klar, können wir körperliche Einschränkungen oder Schmerzen gut ertragen. Ist unser Geist hingegen ruhe- und rastlos, machen uns auch die schönsten körperlichen Empfindungen nicht wirklich glücklich. Aus diesem Grund wird die Meditation sowohl im Buddhismus als auch im Yoga als ein äußerst wichtiges Instrument betrachtet. Sie unterstützt uns darin, den eigenen Geist zu erforschen, ihn zu zähmen und ihn als nützliches Werkzeug einzusetzen. Sie hilft uns auch, uns nicht länger mit Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen zu identifizieren. Denn in eben dieser Identifikation liegt der Schlüssel für unser ganzes Leid. Diese Erfahrung teilt auch der amerikanische Yin-Yoga-Lehrer Josh Summers. In Kombination mit Yoga ist die Meditation für ihn ein ideales Mittel, um langfristig den Höhen und Tiefen des Lebens mit mehr Gelassenheit zu begegnen – und ein kraftvolles Mittel, um inmitten von Chaos in uns selbst zu ruhen.
Interview
YOGA AKTUELL: Wie bist du zur Meditation gekommen?
Josh Summers: Das erste Mal kam ich in der High-School mit Meditation in Kontakt. Ein Jazz-Lehrer redete sehr viel über Zen und darüber, wie wichtig es ist, die Musik durch uns durchfließen zu lassen anstatt sie zu „machen“. Somit lag mein Interesse an der Meditation anfangs darin, mich selbst zu verbessern und eine optimale Leistung zu erzielen. Später an der Uni hatte ich dann mit Existenzängsten und Gefühlen wie Verzweiflung zu kämpfen. An diesem Punkt begann ich, mich tiefergehend mit dem Buddhismus zu beschäftigen, und suchte dort nach Antworten und Hilfestellungen, um mein Leben besser zu bewältigen. Im Buddhismus heißt es, dass das Leiden – Pali: „dukkha“ – viele Menschen dazu veranlasst, sich mit der Lehre Buddhas zu beschäftigen. Für mich trifft das auf jeden Fall zu.
Was passierte, nachdem du mit der Meditation begonnen hast? Hast du dann regelmäßig praktiziert?
Als ich angefangen habe, habe ich eher unregelmäßig praktiziert. Ich war ein Schlecht-Wetter-Praktizierender. Wenn es mir schlecht […]