Die Inderin Deepika Mehta, die mit ihrem Heilungsweg nach schweren Verletzungen vielen Menschen Mut machte, über ihre Praxis, in der sie Disziplin und Klarheit mit fließender Weichheit verbindet, und über ihre besondere Verbindung zu Shiva.
Ich glaube nicht an das Dogma der Religion, ich glaube an die Freiheit der Spiritualität!
Deepika Mehta gehört zu den berühmtesten Yogalehrerinnen in der internationalen Ashtanga-Yoga-Szene. Im Gespräch mit YOGA AKTUELL erzählt sie von ihrer Liebe zur Bewegung und von der Verbundenheit und Spiritualität, die sie aus ihrer Praxis schöpft.
Interview
YOGA AKTUELL: Du hattest eigentlich andere Pläne für dein Leben und bist über Umwege zum Yoga gekommen. Wie hat Yoga dich gefunden?
Deepika Mehta: Stimmt, ich war nicht wirklich an Yoga interessiert, sondern mehr am Tanzen und Bergsteigen. Durch einen schweren Kletterunfall, bei dem ich von einem sehr hohen Felsen gefallen bin, erlitt ich zahlreiche Knochenbrüche an Armen und Beinen. Ich war zwei Jahre lang ans Bett gefesselt. Während dieser Zeit suchte ich verzweifelt nach einem Weg, um mich selbst zu heilen, und da entdeckte ich Yoga. Ich begann, immer mehr über die Verbindung von Körper und Geist zu lesen, also über das Potenzial des Körpers, sich selbst zu heilen. Das war der Beginn meines Yogawegs.
Ashtanga Yoga kam dann aber erst viel später, oder? Wie kam es dazu, dass du bei Pattabhi Jois gelernt hast?
Mit Yoga habe ich im Sivananda Yoga Centre in Kerala begonnen. Dort sah ich jemanden, der diese fließenden Bewegungen praktizierte. Ich fand das unglaublich interessant und erfuhr dann von demjenigen, dass es sich dabei um Ashtanga handelte. Ich stellte einige Nachforschungen an und fand schließlich heraus, dass es einen Lehrer in Mysore gab, der diesen Yoga lehrt. Und so kam ich 2001 schließlich nach Mysore, wo ich von Guruji, Sri K. Pattabhi Jois, lernte.
Heute bist du eine KPJAYI-Level-2-autorisierte Ashtanga-Yoga-Lehrerin. Wie verlief dein Yogaweg, seit du damals das erste Mal in Mysore warst?
Nach diesem ersten Besuch machte ich natürlich weiter – ich war schlichtweg begeistert von diesem Übungsweg. Ich lernte im weiteren Verlauf von verschiedensten Lehrern, etwa von Rolf Naujokat in Goa, ich übte mit Richard Freeman, Dena Kingsberg, mit Lino Miele in Kerala – mit den unterschiedlichsten Lehrern – und kam immer wieder […]