Yogatherapie für Hände und Arme, Teil 2: Ursachen erkennen und Beschwerden effektiv lindern.
Im Alltag führen wir viele unscheinbare Handgriffe aus, etwa eine Tür aufschließen, ein Glas Wasser eingießen, die Zähne putzen, das Smartphone bedienen, etwas Schweres heben oder etwas aufschreiben. Hände können sowohl feine und präzise Arbeiten ausführen als auch Kraft entwickeln. Mit ihnen können wir uns ausdrücken, können kommunizieren, berühren, tasten, Zärtlichkeiten austauschen, schwer tragen oder Kunst erschaffen. All das erfordert ein gutes Zusammenspiel verschiedenster an der Bewegung beteiligter Strukturen. Das wird uns oft erst bewusst, wenn uns etwas wehtut.
Die heute so häufige Tätigkeit an Smartphone, PC-Tastatur und Maus führt zu Verspannungen in Händen und Unterarmen, was wiederum zu Schmerzen in Händen und Handgelenken führen kann und sich zudem auch negativ auf die Schulter-Nacken-Region auswirkt. Das Gewebe beginnt sich zu verspannen und zu verkleben, Beweglichkeit und Kraft lassen nach. Die Handgelenke und die Hände werden zunehmend fragil und können nicht mehr belastet werden.
Fehldiagnosen
Fehldiagnosen sind häufig der Fall bei Sehnenscheidenentzündungen, Karpaltunnelsyndrom, RSI-Syndrom (Repetitive-Strain-Injury-Syndrom, auch als Mausarm bekannt) oder Arthrose. Deshalb werden konservativ-schulmedizinische Behandlungen wenig erfolgreich sein. Sobald wieder belastet und die übliche Tätigkeit wiederaufgenommen wird, kommen die Beschwerden zurück. Die Erfahrungen von vielen Manual- und Körpertherapeuten zeigen, dass die wahre Ursache in den Myofaszien zu finden ist.
Muskelbindegewebsverspannungen in den Beugemuskeln der Finger und Hände sind in den meisten Fällen für Symptome verantwortlich, wie sie auch bei einer Sehnenscheidenentzündung oder beim Mausarm auftreten. Sobald die verklebten Myofaszien bearbeitet werden, lassen die Schmerzen nach.
Beim Pseudo-Karpaltunnelsyndrom sind es oft verspannte Myofaszien und Triggerpunkte in den Armen und am Schulterblatt sowie Verspannungen der seitlichen Halsmuskeln und des kleinen Brustmuskels, die die gleichen Symptome hervorbringen wie ein Karpaltunnelsyndrom.
Bei der Diagnose RSI-Syndrom (z.B. Mausarm, Handydaumen) geht man davon aus, dass die Beschwerden von einer monotonen, stereotypen Bewegung verursacht werden. Diese Dauerbelastung, wie sie z.B. bei Schreibarbeit am Computer entsteht, nennt man repetitive strain. Wichtig hierbei ist zu erwähnen, dass es nicht entscheidend ist, wie oft man eine Bewegung ausführt, sondern wie! Bewegungen, die leicht, locker, mühelos und fließend ausgeführt werden, lösen keinen Schmerz aus. Auch nicht, wenn sie über einen längeren Zeitraum ausgeführt werden. Was allerdings Beschwerden auslöst, ist, wenn man sich dabei verkrampft oder in einer biomechanisch […]