Den Traum vom eigenen Yogastudio haben viele. Aber lässt er sich auch umsetzen? Welche Punkte sind zu berücksichtigen? Die erfolgreiche Studio-Betreiberin Brigitte Adrian-Schroeder über Stolperfallen der Selbständigkeit und wichtige Aspekte vom Businessplan bis hin zur Versicherung.
Yogalehrer zu sein und seine Leidenschaft mit dem Beruf zu verbinden, ist wunderbar. Während in vielen Branchen Stellen abgebaut werden und es gerade für Frauen bis heute nicht leicht ist, einen sicheren Job zu finden, ist Yoga ein Wachstumsmarkt mit Potenzial. Die Branche wächst weiterhin jährlich im zweistelligen Bereich, und über 70% der Yogalehrenden sind weiblich. Jedes Jahr melden die Krankenkassen eine weitere Zunahme von Patienten, bei denen Burn-out-Syndrom oder anderen stressbedingten Krankheiten diagnostiziert werden. Yogalehrer werden daher in den unterschiedlichsten Branchen gesucht.
Wegen des leichten Zugangs ist der Beruf des Yogalehrers für Quereinsteiger gut geeignet. Die Konkurrenz ist inzwischen in den Großstädten allerdings nicht zu unterschätzen – und Konsolidierungstendenzen sind deutlich sichtbar. Wer sich ernsthaft mit dem Gedanken trägt, sich mit einem Yogastudio selbständig zu machen, sollte gut planen. Denn der Weg in die Selbständigkeit hält einige Stolperfallen bereit. Wer aber gut plant und die Herausforderung nicht scheut, wer gerne mit Menschen und an seiner eigenen Gesundheit arbeitet, für den ist der Beruf des selbständigen Yogalehrers einer der erfüllendsten Berufe, die man sich vorstellen kann.
Was bedeutet Selbständigkeit? Vor- und Nachteile
Selbständigkeit beginnt mit harter Arbeit für wenig Geld. Zumindest in der Anfangzeit (die ersten 1–3 Jahre) ist die Selbständigkeit mit einem Yogastudio von 14-Stunden- Tagen und durchgearbeiteten Wochenenden geprägt. So sieht es bei vielen Selbständigen aus, gerade wenn sie ganz allein beginnen. Man schont die Betriebsmittel, indem man seine eigene Arbeitskraft „umsonst“ und oft bis zur Selbstausbeutung einsetzt.
Vorteile einer Selbständigkeit
- Man kann sein Hobby mit aller Leidenschaft zum Beruf machen. Selbst 14 oder 16 Stunden am Tag machen großen Spaß. Meistens jedenfalls.
- Statt nach dem Büro um 19 Uhr zu Hause zu sein und die Kinder nur kurz zu sehen, kann man sich die Zeit selber einteilen, Kinder in die Schule / den Kindergarten bringen, abholen und nachmittags selber betreuen. Abends und am Wochenende kann man dann die Arbeit flexibel nachholen.
- Das durch Selbständigkeit Erreichte und der damit verbundene Erfolg sind ein wunderbarer Lohn für Freizeitverzicht.
- Man lernt viele nette Leute […]