Spritzige Leichtigkeit und das Element Feuer machen den Sommer zu einer ganz besonderen Zeit, in der wir unserem Herzen lauschen können. Passende Übungen für diese yang-betonte Phase des Jahres finden Sie hier.
Sommer – Ausdehnung, Expansion, Intensität
Der Sommer ist Ausdruck für das große Yang und entspricht dem Element Feuer. Licht, Liebe und Lachen erfüllen diese beschwingte Zeit, in der spritzige Leichtigkeit, offene Kommunikation und knisternde Spannung zwischen den Geschlechtern zu spüren sind. Der Austausch und die Kommunikation (am besten bei rauschenden Festen), Freude, Liebe und Sexualität – all das lässt unsere Herzen tanzen. Ganz einzutauchen ins Leben – achtsam und präsent –, dies entspricht ganz dem tantrischen Weg. Das Tantra kultiviert eine Weltsicht, die sich vom traditionell asketischen Weg abwendet: Die Welt wird nicht als Ort des Leidens und des Schmerzes abgewertet und abgelehnt, sondern sie wird als Ausdruck des dynamischen göttlichen Spiels verstanden. So kam es zu einer der tantrischen Grundregeln: „yoga = bhoga“, die Genuss sowie die Erfahrung von Lebensfreude und -leid integriert.
Der Sommer und das Element Feuer möchten Mut machen, seinem Herzen zu folgen und auch mal keine vernünftigen Argumente für sein Handeln zu haben, sich von seinen Konzepten, Meinungen und Bewertungen frei zu machen, dem Herzen zu lauschen und ihm zu folgen. Er gibt uns den Mut und das nötige Vertrauen in die Intuition, um neue Wege zu gehen, zu experimentieren, neue und vor allem eigene Wahrheiten zu entwickeln und so ein neues Verständnis für Körper, Meditation und Energie zu finden.
Umkehrhaltungen haben nicht nur einen hohen Stellenwert im Yoga, sie lassen auch die wenigsten „kalt“. Viele intensive Emotionen werden ausgelöst. Das verwundert nicht. Schließlich ist es der Kopf (Verstand, Ratio, Intellekt) gewohnt, immer „über einer Sache zu stehen“ und „den Überblick zu behalten“. In diesen Positionen ist er nun ganz unten. Über ihm liegen der Bauch mit seinem Bauchgefühl und das Herz mit den Herzensangelegenheiten. Wenn „alles auf den Kopf gestellt“ wird, werden wir mit ganz tief sitzenden Glaubenssätzen, Mustern, Ängsten und unserer Art und Weise, zum Leben zu stehen, konfrontiert. Stellen wir uns auf den Kopf, verändern wir den Blickwinkel und sehen alles aus einer anderen Perspektive. Umkehrhaltungen bieten die Chance, festgefahrene Sichtweisen loszulassen und eingetretene Pfade zu verlassen. In Umkehrpositionen opfern wir die Vorherrschaft des Kopfes und bringen unser Herz über unseren Kopf. Alle, die sich zum ersten Mal auf den Kopf oder auf die Hände stellen, spüren das Feuer-Element auch körperlich […]