Ein Feuerwerk der Geschmäcker! Genießen Sie die feine Vielfalt ayurvedischer Gerichte!
Im Ayurveda werden die Qualitäten von Nahrung sehr detailliert beschrieben und auf ihre Wirkung auf den Körper hin betrachtet. Nahrungsmittel werden einerseits nach ihrer Geschmacksrichtung (rasa) eingeteilt. Die sechs rasas sind madhura (süß), amla (sauer), lavana (salzig), katu (scharf), tikta (bitter), kashaya (adstringierend, zusammenziehend). Alle Lebensmittel haben einen vorherrschenden Geschmack (rasa), der im Mund als erster Eindruck wahrnehmbar ist, und einen Nebengeschmack (anurasa), der sich während des Kauens im Mund entfaltet, jedoch nicht dominant ist. Jeder Geschmack nährt den Körper auf ganz bestimmte Art und Weise und ist für uns essenziell. Es ist aus ayurvedischer Sicht leicht zu erklären, warum bestimmten Menschen ein bestimmter Geschmack besonders zusagt, und warum diese andererseits bestimmte Geschmacksrichtungen eher meiden, denn die rasas stehen mit den drei Körpersäften (doshas) in Beziehung, die auch unsere Konstitution (vata, pitta, kapha) bestimmen.
Madhura, der süße Geschmack z.B. gilt als wertvoll und nährend für alle Gewebe. Er fördert kapha-dosha, also das Substanz und Stabilität gebende Prinzip, welches auch für die Langlebigkeit und Kraft des Körpers sorgt. Im Übermaß genossen fördert er die unerwünschten Eigenschaften von kapha-dosha, wie Trägheit, Übergewicht, Schläfrigkeit und Verschleimung bei Erkältungskrankheiten. Auch lavana, der salzige Geschmack fördert kapha-dosha. Amla, der saure, und katu, der scharfe Geschmack z.B. steigern pitta-dosha: sie regen den Appetit und die Verdauungskraft an, steigern die Sinnesschärfe und regen die geistigen Funktionen an. Übermäßig genossen führen sie jedoch zur Übersäuerung des Magens und Reizbarkeit.
Tikta, der bittere, und kashaya, der adstrigierende Geschmack fördern das Vata-Prinzip im Körper, demzufolge regen sie Verdauung und Ausscheidung an und geben dem Körper Leichtigkeit.
Ideal laut Ayurveda ist eine Ausgewogenheit und Balance der 6 Geschmäcker – alle Geschmacksrichtungen sollen in einer vollwertigen Mahlzeit vorhanden sein, damit alle Bereiche des Körpers und seine Sinnes- und geistigen Funktionen angesprochen und genährt werden. Daher werden in der ayurvedischen Küche auch so viele verschiedene kleine Gerichte unterschiedlicher Geschmacksrichtungen auf ganz bestimmte Weise kombiniert. Das Mahl beginnt mit dem sogenannten pachana, einer schmackhaften, scharfen, leicht bitteren oder sauren Vorspeise, die den Magen in Aufnahmebereitschaft für das Essen versetzt und den Appetit anregt. Es folgt die Mahlzeit mit Speisen und Beilagen aller Geschmacksrichtungen: Reis und Brotbeilage zählen zu den süßen, nährenden Speisen. Ebenso […]