Zeit, mit den gefährlich irreführenden sexuell-spirituellen Mythen aufzuräumen, die manche spirituelle Lehrer nutzen, um Frauen in die Sexfalle zu locken.
Es ist eine Tatsache – vielleicht keine von großem Umfang, aber nichtsdestotrotz eine Tatsache –, dass es übergriffige Männer gibt, die sich als spirituelle Lehrer ausgeben und verführerische Mythen über spirituelle Energie, sexuelle Energie und den Zusammenhang zwischen diesen beiden nutzen, um ihre Schülerinnen ins Bett zu bekommen. Einige dieser Mythen klingen unanzweifelbar und erwecken den Eindruck, von solch hoher spiritueller Bedeutung zu sein, dass sich auf dem spirituellen Weg noch unerfahrene Schülerinnen leicht davon vereinnahmen lassen. Das ist Manipulation. Damit verschafft sich jemand unter falschen Vorgaben Zugang zu Sex; es handelt sich um ein Missbrauchen von Position und Macht.
Das muss aufhören, und einer der Wege, es zu stoppen, besteht darin, die Gültigkeit der sexuell-spirituellen Mythen, derer die Betreffenden sich bedienen, infrage zu stellen und zu widerlegen. So kann man dem Missbrauch vorbeugen, bevor er überhaupt eine Chance hat. Wenn dieser sexuell-spirituelle Blödsinn als das offengelegt wird, was er ist – nämlich totaler Unsinn –, geht viel von der Mystik verloren, die dazu eingesetzt wird, die Schülerinnen zu manipulieren.
„O Swamiji, wenn spirituelle Energie und sexuelle Energie miteinander zusammenhängen, so wie du sagst, kannst du mich dann bitte mit deiner spirituellen Energie in den Zustand des Orgasmus meditieren, statt mich mit deiner sexuellen Energie in den Zustand der Erleuchtung vögeln zu wollen?“
Drei Mythen, auf die du nicht hereinfallen solltest
Hier also drei sexuell-spirituelle Mythen, die von übergriffigen Lehrern benutzt werden, um Frauen ins Bett zu locken – und praktisch nachvollziehbare, erfahrungsgestützte Beweise, dass jeder dieser Mythen schlichtweg schwachsinnig ist.
Mythos 1
Sexuelle Energie und spirituelle Energie sind miteinander verknüpft, und durch Sex mit einem spirituell erleuchteten Lehrer wirst du selbst erleuchtet.
Sie sind nicht erleuchtet. Und du wirst es durch sie auch nicht werden.
Zuerst musst du das Wesen von Verknüpfungen oder Zusammenhängen verstehen. Damit von einem Zusammenhang die Rede sein kann, muss er in beiden Richtungen bestehen. Nehmen wir beispielsweise eine Beziehung zwischen zwei Menschen. Sie ist nur vorhanden, wenn sie beidseitig ist. Du kannst nicht, nur weil du jemanden magst, sagen, dass du in einer Beziehung mit ihm bist, wenn er kein Interesse […]