Viele Menschen setzen Yoga mit einer Verneinung aller weltlichen Werte gleich. Wir sehen den klassischen Yogi vor uns: mit langen, ungepflegten Haaren, alten Kleidern und asketischen Gesichtszügen. Doch dieses Bild entspricht nicht unbedingt den Aussagen der vedischen Philosophie. In der altindischen Tradition sind der menschliche Körper und Geist gleichermaßen ein Abbild der göttlichen Manifestation im Individuum. Und das Streben nach Schönheit ist ein spiritueller Ausdruck nach Vervollkommnung und der Verkörperung von reinen und göttlichen Werten
Während der Yoga mit seinen Techniken nach einer göttlichen Erfahrung außerhalb des Körpers strebt, so lehrt die altindische Heil- und Lebenskunst Ayurveda ein breites Spektrum an Behandlungstechniken, die eine göttliche Erfahrung im Körper ermöglichen. Im Ayurveda ist Schönheit ein innerer und äußerer Ausdruck des ganzen Menschen, seiner persönlichen Ausstrahlung, inneren Liebe und seelischen Harmonie. Der Körper drückt mit jeder Zelle und jeder Faser seines Seins die Lebensenergie und Fülle des einzelnen aus und spiegelt die Gefühle und Lebenseinstellung durch die Haut, Augen und Körperhaltung.
Nicht durch Reduktion und Verzicht pflegen wir unseren Körper, sondern mit liebevollen Behandlungen, wohlschmeckend zubereiteten Speisen und ausgewählten Verjüngungsmitteln stärken wir unser Wohlbefinden auf allen Ebenen des Seins. Mit Ayurveda schenken wir uns eine kleine Oase der Harmonie und Entspannung in der Hektik des Alltags. Wir verwöhnen uns mit duftenden Kräuterölen, sanften Selbstmassagen und exotischen Gewürzen. All dies schafft ein neues Lebens- und Selbstwertgefühl, das mit innerer Kraft, Freude und Vitalität erfüllt.
Ayurveda beschreibt drei Lebenskräfte, die sogenannten Doshas, aus denen jeder Mensch seine individuelle Konstitution, Persönlichkeit und Begabung bildet. Die Doshas bilden sich aus den fünf Elementen und heißen im einzelnen Vata, Pitta und Kapha. Vata, Pitta und Kapha repräsentieren im menschlichen Körper die drei Temperamente von Bewegung, Umsetzung und Phlegma. Je nach Konstitution zeichnet sich unsere Schönheit auf ganz besondere Weise aus:
Vata macht uns zart und elfenhaft. Die Schönheit der Vata-Frau ist wie der Morgentau auf einer frischen Knospe – rein und unberührt. Ihr Körper ist mädchenhaft und fein, die Haut durchsichtig, und die gesamte Erscheinung wirkt ätherisch, rein und jugendlich. Die reizvolle Mischung von Weiblichkeit und inspirierender, sprudelnder Lebendigkeit macht Vata-Frauen unwiderstehlich und löst in jedem Betrachter den Wunsch aus, sie zu halten und zu beschützen.
Pitta macht unsere Schönheit feurig, prickelnd und ausdrucksstark. Es macht […]