Wie die yogische und ayurvedische Tradition den Menschen in seiner Ganzheit sehen – ein Schlüssel zum Einklang mit dem kosmischen Rhythmus.
In der westlichen Medizin und Biologie sind die Wissenschaftler sehr gut darin, die Wirklichkeit minutiös zu erforschen. Der während der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts erzielte Fortschritt in medizinischen Wissenschaften und Technologien ist absolut erstaunlich. Er hat uns fantastische Diagnosemethoden gebracht und half uns, die zellulären Funktionen auf verschiedenen Ebenen zu verstehen. Dennoch bedeutet dies nicht, dass dieser Fortschritt Lösungen für viele menschliche Probleme gefunden hat, sei es hinsichtlich des Körpers oder der mentalen Verfassung.
Auf manch eine Art hat dieses Wissen die Probleme des Menschen sogar vergrößert, denn nach Profit strebende Akteure haben den Menschen die Welt mit Drogen vollgepumpt und die Konsequenz sind deren üble Nebenwirkungen. Davon abgesehen haben die modernen medizinischen Wissenschaften eine Trennung von Körper und Geist vorgenommen. Menschen werden wie „Maschinen“ behandelt und diverse „Mechanismen“ des Körpers werden als biologische und molekulare Dysfunktionen betrachtet und mit physischen und/ oder chemischen Eingriffe angegangen. Für den Zweck der Behandlung werden Körper und Mentales als zwei getrennte Entitäten angesehen.
“Bewusstsein” oder “Seele” sind der modernen Medizin recht unbehaglich und spirituelles Heilen wird als Aberglaube oder Magie eingestuft. Dies ist insofern nachvollziehbar, als das gesamte System auf der Theorie basiert, dass die Wirklichkeit vermittels der Sinne erfahrbar und materiell ist. Folglich werden Erfahrungen, die jenseits der Grenzen der Sinneswahrnehmung liegen, nicht anerkannt. Zufall oder Schicksal schreibt man eine große Rolle für die Krankheitsentstehung zu, Zeitpunkt und Materie dagegen spielen eine untergeordnete Rolle. Die yogische und die ayurvedische Tradition jedoch gründen auf der Theorie, dass die Wirklichkeit multidimensional und vielschichtig ist. Verschiedene Aspekte der Existenz stehen zueinander in Beziehung und sind miteinander verbunden und verwoben. Nichts ist ohne Grund oder passiert durch puren Zufall und alles bewegt sich auf ein ganz bestimmtes Ziel zu.
Die Materie ist dynamisch und unterliegt permanenter Veränderung. Diese Veränderung ist das Wesen der Zeit. In der Enzyklopädie die „Welt der Wissenschaft“ wird das Bewusstsein folgendermaßen beschrieben:
„Bewusstsein ist ein Problem. Jeder meint zu wissen, was es ist. Jeder von uns ist geneigt zu denken, „er“ sei eine Art bewusste Wesenheit und bewohne „seinen“ Körper, treffe Entscheidungen und agiere frei. Diese naive Sichtweise ist […]