Die Kraft der Resilienz entdecken: Wie Yoga den Weg zu mehr Handlungsfähigkeit weist, Vertrauen ins Leben schenkt und unsere Widerstandsfähigkeit stärkt
„Die Kunst des Lebens ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wurde.“ Dieses Zitat stammt vom großen Staatsmann Winston Churchill, der wusste, wovon er sprach. Denn er litt unter Depressionen. Es gibt Menschen, die trotz Krankheit, Schicksalsschlägen oder Niederlagen immer wieder aufstehen und von Neuem beginnen. Über welches Geheimnis verfügen sie?
Die Frage und die Suche nach der Antwort haben mich bereits in meinem Studium der Sportwissenschaft begleitet. Denn gerade der Sport und das heutige Leben sind zum großen Teil geprägt von dem Motto „höher, schneller und weiter“. Dies führt zu einem permanenten Stressgefühl. Krankheitsbilder wie z.B. Burn-out oder Erschöpfungsdepressionen stehen an der Spitze der Statistiken von Fehltagen und Krankmeldungen. Weder den alltäglichen Anforderungen des Lebens der modernen Welt noch den großen Unsicherheiten der politischen Lage rund um den Globus kann man entfliehen. Hilflosigkeit macht sich breit – die Seele ruft um Hilfe, körperliche Symptome stellen sich ein, bis es dann zum psychischen Zusammenbruch kommt. Somit stellt sich die Frage: Was macht uns stark gegen Stress, Depressionen und Burn-out?
Resilienz ist erlernbar
Nikos Kazantzakis hat in seinem Roman „Alexis Sorbas“ ein Bild der Antwort gezeichnet. Seine Titelfigur feiert inmitten der Katastrophe mit dem Tanz eines Sirtaki das Leben, lacht selbst angesichts von Niederlage und Scheitern über sich selbst. Deshalb ist Alexis Sorbas niemals völlig besiegt, weder durch die Welt, noch durch seine eigene, ziemlich große Verrücktheit.
Diese Szene enthält das gesamt Rezept der geheimnisvollen Kraft der Resilienz, der psychischen Widerstandfähigkeit in sich. Wie ist es möglich, sie aufzubauen, und wie kann Yoga diesen Prozess stärken? Manche Menschen haben aufgrund ihrer Kindheit ein gutes Fundament. Doch das Besondere ist: Resilienz ist erlernbar – unabhängig vom Alter. Um sich mit der eigenen psychischen Widerstandsfähigkeit auseinanderzusetzen, ist es wichtig, auf der Matte zu erkennen, was bereits vorhanden ist und was noch zu stärken und zu entwickeln hilfreich wäre.
Ein entscheidender Faktor für die Stärkung ist die Selbstwirksamkeit, die in der Yogapraxis auf der Matte direkt erlebbar ist. Das Erfühlen einer kleinen Korrektur in einem Asana – sei es auf der körperlichen oder auf der geistigen Ebene – kann das Empfinden komplett verändern. Zu spüren, selbst […]