Die Ursachen von Übergewicht und Tipps zum Abnehmen aus ayurvedischer Sicht
Der Begriff ‚Übergewicht‘ wird im Ayurveda genauso verstanden, wie in anderen Medizinsystemen, nämlich als Abweichung von einem Durchschnittswert. Beim Normalgewicht handelt es sich um eine medizinisch akzeptierte allgemein gültige Standardgröße. Bei der Bewertung von Übergewicht sollten jedoch persönliche Faktoren mit einbezogen werden, wie die derzeitige Lebenssituation, die vererbte Konstitution, klimatische Unterschiede, Hautfarbe, sowie auch manchmal berufliche Aktivitäten. So wird z.B. das Übergewicht eines Sumo-Kämpfers durchaus als positiv bewertet. Übergewicht ist nicht nur ein ästhetisches Problem. Überschüssiges Fett verbraucht zusätzliche Körperenergie, beansprucht Stoffwechsel, Herz-Kreislauf- und Nervensystem auf überflüssige Art und Weise. Das überschüssige Gewicht kann die Körperstatik verändern und damit verschiedene Wirbelsäulen- und Gelenkprobleme verursachen.
Die dadurch geänderten Bewegungsabläufe wirken sich wiederum negativ auf andere Körperfunktionen aus, was besonders für die Atmung bzw. die Lungenaktivität zutrifft. Das überschüssige Fettgewebe wird zudem nicht optimal durchblutet und von Nervenimpulsen erreicht, so dass insgesamt der Organismus nicht über sein volles Energiepotential verfügt.
Aus ayurvedischer Sicht kommen folgende Überlegungen hinzu: Unser Körper besteht aus 7 verschiedenen Geweben, die sogenannten dhatus. Sie werden aus der Nahrung durch 7 verschiedene Transformationsprozesse gebildet. Jede Stufe vollzieht einen eigenen Stoffwechselprozess und bildet die Grundlage für die nächst höhere Stufe. Diese sieben Stufen sind:
- Rasa oder Lymphe
- Rakta oder Blut
- Maunsa oder Muskulatur
- Meda oder Fettgewebe
5. Asthi oder Knochengewebe - Majja oder Knochenmark und
- Shukra oder Vitalitätsflüssigkeiten“ (z.B. Samenflüssigkeit).
Die Energie für diese Umwandlungsprozesse wird durch das Feuerelement bereitgestellt. Zu niedriges Verdauungsfeuer oder falsche Ernährung können diese Prozesse empfindlich stören. Folge hiervon kann sein, dass Fettgewebe nicht zu den höheren Transformationsstufen weiterverarbeitet wird. Der Körper benötigt einen Teil des Fettgewebes für vielfältige Funktionen, so z. B. als „Schmiermittel“ oder als Stoßdämpfer bzw. um Organe schützend einzubetten usw.
Mit Übergewicht bezeichnet man also unverarbeitetes Fettgewebe. Im Ayurveda spricht man hierbei von meda roga, welches zu den acht schwerwiegenden Erkrankungen zählt. Diese Einstufung wird verständlich, wenn man berücksichtigt, dass Fettgewebe bereits 3 Transformationsprozesse durchlaufen hat, bei denen jeweils höherwertige Substanzen gebildet und Schlackenstoffe ausgeschieden wurden. Störungen auf der Meda-Stufe führen nun nicht nur zu einem Stau bei den weiteren Transformationen , sondern zusätzlich zu Ablagerungen von unverdaubarem Material im Fettgewebe.
Übergewicht bedeutet also eine zusätzliche […]